Einwohner Sibiriens fordern Referendum anlässlich der Übergabe von Land an chinesische Firma

Ksenia Simina
Die öffentliche Bewegung "Freiwillige Transbaikaliens" führte eine Protestdemo gegen die Landübergabe an die Chinesen in der Stadt Tschita durch.

Einwohner der Region Transbaikalien haben vor, ein Referendum über die Übergabe von Pachtland an eine Firma aus China zu innitiieren. Die öffentliche Bewegung "Freiwillige Transbaikaliens" führte am 23. Juli eine Protestdemo gegen die Landübergabe an die Chinesen in der Stadt Tschita durch. Nach Angaben des regionalen Innenministeriums kamen um die 100 Menschen auf das Meeting. Zum nächsten Meeting, das am 30. August stattfinden wird, erwarten die "Freiwilligen Transbaikaliens" 30 000 Menschen.

Der Aussage einer der Organisatoren, Stanislaw Sacharow, zufolge, ist das grundlegende Ziel der Aktivisten die Initiierung eines Referendums über die Verpachtung von transbaikalischem Land an die chinesische Firma Huae Xingbang. Ärgernis bei den Einwohnern der Region rief sowohl die Dauer der Pacht - 49 Jahre, als auch die Fläche der verpachteten Erde - 115 ha, hervor.

"Eine solche Frage sollte von der Bevölkerung entschieden werden. Nach 49 Jahren wird es von uns hier niemanden mehr geben und niemand wird sich daran erinnern, wessen Land das ist. Und es ist doch größer, als die Fläche Hongkongs. Obendrein nehmen die Chinesen auf dem erschlossenen russischen Land die fruchtbare Schicht der Erde ab und lassen sie versumpfen", - empörte sich Sacharow. Er bemerkte, dass die Einwohner der Region, wenn örtliche und föderative Machthaber auf das Meeting nicht reagieren sollten, zu "radikalen Maßnahmen, zum Beispiel, zu Hungerstreiks" bereit seien.

Anfang Juni unterschrieb die Regierung der Region Transbaikalien eine Absichtserklärung mit Huae Xingbang. Die chinesische Firma, die sich nach Angaben von TASS bis dahin nicht mit Landwirtschaft beschäftigt hat, ist bereit 24 Mrd. Rubel in die Urbarmachung von transbaikalischem Land zu investieren und verspricht nicht weniger als 75% der örtlichen Arbeitskräfte anzuziehen. Das Projekt ist auf zwei Etappen aufgeteilt. Wenn die erste Etappe 2008 erfolgreich abgeschlossen wird, wird die Fläche des Pachtlands auf 200 ha ausgebreitet.

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