Smileys auf Facebook werden auf Gay-Propaganda geprüft

Pawel Inzhelewskij / RBTH
Sie verstößen gegen das Homosexuellen-Gesetz, meint man im Föderationsrat.

Die russische Behörde zur Aufsicht der Medien Roskomnadsor hat sich an die Jugendorganisation der Partei "Einiges Russland" mit der Bitte gerichtet, die Facebook-Stickers auf Gay-Propaganda zu prüfen. Wie die Zeitung "Iswestija" berichtet, wurde das Verfahren von Michail Martschenko, einem Mitglied des Komitees des Föderationsrats, initiiert. Er zeigte sich über die neuen LGBT-Smileys im Sozialnetz empört.
 
"Die Emoticons zur LGBT-Thematik sind für alle Nutzer der sozialen Netzwerke verfügbar, die zum größten Teil minderjährig sind", sagt Martschenko. Seinen Worten zufolge, sei homosexuelle Propaganda in Russland verboten - sowohl gesetzlich, als auch durch traditionelle Werte, die hier von Bedeutung sind. Darum, sagte er, müssten gegen die Stickers dringend und unverzüglich bestimmte Maßnahmen eingeleitetwerden. 
 
Der neue Satz Smileys unter dem Namen "Pride" tauchte letzten Sommer auf Facebook auf. Er umfasst 28 Symbole, die für verschiedene Lebensaspekte der LGBT-Minderheit stehen. Im April dieses Jahres werden darüber hinaus über 300 LGBT-Emoticons in das Update des Betriebssystems iOs von Apple aufgenommen. 
 
Ende Juni hat der russische Abgeordnete und einer der Autoren des Anti-Gay-Propaganda-Gesetzes Witalij Milonow sogar gefordert, Facebook in Russland zuverbieten. Ihm gefiel es nicht, dass mehrere Nutzer des sozialen Netzwerks weltweit die Legalisierung der Homo-Ehen in den USA unterstützt und ihre Profilbilder aus Solidarität in den Regenbogenfarben eingefärbt haben. Als Antwort kamen russische Profilbilder mit der russischen Flagge. So protestierten einige Nutzer mit Hashtags #proudtobestraight #proudtoberussian gegen das jüngst verabschiedete Gesetz. 

 

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Colta.ru

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