Russland Geschichte: Umsiedlung der Deutschen

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war die deutsche Minderheit eine der zahlenstärksten in der Sowjetunion. Foto: RIAN

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war die deutsche Minderheit eine der zahlenstärksten in der Sowjetunion. Foto: RIAN

Am 28. August 1941 beschloss das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR, alle Wolgadeutschen umzusiedeln. Zwischen dem 3. und 20. September wurden hunderttausende Menschen in den Osten des Landes verschickt. Erst Jahrzehnte später wurde ihnen die Rückkehr erlaubt.

Als Vorwand für diesen Massenexodus dienten diffuse „Informationen“, laut denen unter den Wolgadeutschen „Tausende und Zehntausende Diversanten und Spione leben, die auf ein Signal aus Deutschland hin in den Gebieten an der Wolga Sprengungen vornehmen werden“.

Das gesamte Hab und Gut der Wolgadeutschen wurde konfisziert, sie selbst durften so gut wie nichts mit auf die Reise nehmen. In Sibirien, Mittelasien und Kasachstan angekommen, wurden sie oft in freier Steppe ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen.

1964 gab die Sowjetregierung in einer Geheimsitzung zu, die nach

dem Einmarsch der Hitlertruppen erhobenen Anschuldigungen gegen die Deutschen seien falsch gewesen. Danach wurden sie nach und nach in ihren Rechten wiederhergestellt. Seit 1973 durften sie ins europäische Russland zurückkehren.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Russland Aktuell.

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