Russland-Deutschland-Jahr: Positive Bilanz

Das Russland-Deutschland-Jahr hatte den Fokus auf Jugend gelegt.  Foto: Pressebild

Das Russland-Deutschland-Jahr hatte den Fokus auf Jugend gelegt. Foto: Pressebild

Tausende Begegnungen, hunderte neue Freunde und ein unendlicher Schatz von Eindrücken = ein riesiger Erfolg! Das ist, so eine Podiumsdiskussion in Berlin, die vorläufige Bilanz des zu Ende gehenden Russland-Deutschland-Jahres 2012/2013.

Über den großen Erfolg aller bisherigen Veranstaltungen und mit Blick auf die noch kommenden diskutierten am 10. Juni 2013 in Berlin Dr. Anna Prinz (Auswärtiges Amt), Dr. Rüdiger Bolz (Goethe Institut Moskau), Alexander Lopushinskiy (Russische Botschaft) und Steffen Schwarz (Deutsch-Russische Festtage e.V.).

Alle Beteiligten waren sehr stolz auf den Erfolg des „Deutsch-Russischen Jahres". Obwohl noch nicht zu Ende zelebriert – vom 14.- 16. Juni werden in Berlin Karlshorst noch die „Russischen Festtage 2013" gefeiert, im Juni ist Kanzlerin Merkel in Russland und in Berlin und an anderen Orten wird es noch Konzerte geben – lässt sich schon eine erste Bilanz ziehen. Frau Dr. Prinz, die als Beauftragte des Auswärtigen Amtes für das Deutschlandjahr fungierte, drückte es so aus: „Vor allem Jugendlichen aus beiden Ländern haben sich eingebracht. Sie haben sich näher kennengelernt, weil sie kooperieren wollen. Und wo Kontakte entstehen, da wachsen sie. Das führt zu mehr Kooperation auf allen Ebenen, zu mehr Städtepartnerschaften und zu mehr Jugend- und Studentenaustausch. Noch liegen wir weit zurück hinter den Austauschzahlen zwischen Deutschland und Frankreich oder Polen, was Russland angeht. Aber diese Festtage, dieses gemeinsame Jahr hat uns sehr viel weiter gebracht."

Alexander Lopushinskiy, Kulturattache der Botschaft von Russland in Berlin, konnte dem nur zustimmen. „In diesem Jahr hat sich sehr viel bewegt. Bestehende Kontakte wurden vertieft, Hunderte neue geschaffen. Wir sehen unsere Aufgabe als Staat darin, unsere Bürger zu motivieren, selbst aktiv zu werden. Das ist sehr gut gelungen. Immer mehr Bürger werden selbst initiativ, organisieren Treffen und Begegnungen. Unser gemeinsames Ziel ist es, dass sich die Menschen immer besser verstehen. Das sich Deutsche und Russen wieder so verstehen, wie es einmal war, bevor der schreckliche Krieg unser Land überzog. Manchmal wird vergessen, dass es der russische Zar war, der die Deutschen vor über 200 Jahren in sein großes Reich holte. Und die Kooperation mit den Deutschen trug große Früchte. Das Potenzial für eine neue Kooperation ist vorhanden."

Dr. Rüdiger Bolz, Leiter des Goethe - Institutes in Moskau, berichtete aus seiner persönlichen Erfahrung. „Wir als Goethe Institut haben über 1000 Veranstaltungen in Russland im Rahmen des Jahres durchführen dürfen. Dabei stellte sich allzu oft die Frage: Wie komme ich in diesem riesigen Land eigentlich in die weit entlegenen Orte? Wir wollten deutsche Kultur, Musik, Bildung zu den Russen auch dorthin bringen, wo es sonst eigentlich wenig gibt. Das ist uns gelungen. Wir haben ein neues Publikum erschlossen, ein Publikum, das begeistert ist für Musik und Kultur. Wir

waren nicht nur in Moskau und St-Petersburg, sondern auch in Städten, die weit weg sind von Moskau. Und wir waren mit einem deutschen Orchester aus Osnabrück zum ersten Mal überhaupt in Wolgograd (früher Stalingrad). Es war ungeheuer bewegend, wie die Menschen begeistert waren. Jetzt wird das Orchester aus Wolgograd nach Osnabrück kommen. So wird aus einer eigentlich einmaligen Begegnung ein „Dialogprinzip". Aus einmaligen Treffen werden viele, aus Begegnungen Freundschaften. Und manchmal auch Liebe, wie wir festgestellt haben."

Das ganze Jahr hatte den Fokus auf „Jugend" gelegt. Ganz bewusst sollten viele Veranstaltungen nicht in Konzertsälen stattfinden, sondern auf offenen Plätzen, kostenlos. Kultur für alle Menschen eben. So war es auch in Berlin, wo es russische Musik frei Haus auf dem Gendarmenmarkt gab. Alexander Lopushinskiy: „Über die Musik geht es immer sehr schnell. Da findet man sich über die Noten flink zusammen. Und so ist auch das Grundprinzip des ganzen Jahres gedacht: Wir wollen mehr Kooperation, mehr Verständnis füreinander erzeugen. Und das ist sehr überzeugend gelungen." Der Moskauer Goethe-Institut Chef Dr. Bolz: „Überall wird sehr begeistert

gefeiert. Das hat uns sehr gefreut."

Als eines der letzten großen Ereignisse im Rahmen des Russland-Deutschlandjahres finden vom 14.-16. Juni die VII. Deutsch-Russischen Festtage auf dem digibet Pferdesportpark in Berlin-Karlshorst statt. Unter dem Motto „Russland und Deutschland - gemeinsam die Zukunft gestalten" bieten sie ein abwechslungsreiches Programm zu den Themen Kultur, Sport, Bildung, Jugend und Tourismus. Der Eintritt ist dabei wie gewohnt frei.

„Wir sind stolz, dass die Festtage 2012 einen würdigen Auftakt des Russlandjahres in Deutschland bildeten und nun in gleicher Weise dessen Abschluss markieren.", erklärte der Vorsitzende des Trägervereins, Steffen Schwarz.

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