Die Touristen-Polizei patrouilliert in 18 Fußgängerzonen der Stadt, unter anderem auf dem Arbat, in der Kamergerski-Gasse, auf dem Kusnezki most und der Nikolskaja Straße. Foto: ITAR-TASS
Die Idee zu einer Touristen-Polizei kam dem russischen Innenminister Wladimir Kolokolzew im Januar 2014 während eines Arbeitsbesuchs in Israel. Inspiriert von den Erfahrungen der Israelis bei der Betreuung von Touristen empfahl er der Moskauer Polizei, ähnliche Strukturen zu schaffen. Bereits am 1. Juli zogen die ersten „Touristenstreifen“ durch die Straßen der russischen Hauptstadt.
Äußerlich unterscheiden sich die Touristen-Polizisten nicht von der übrigen Polizei: Sie haben dieselbe Uniform und gehen genauso auf Streife. Die Pressestelle der Moskauer Polizei erklärte gegenüber RBTH, dass die
Touristen-Polizei die Aufgabenbereiche der herkömmlichen Polizei ergänzen soll. Primär solle sie für die Sicherheit aller Bürger sorgen, egal, ob es sich dabei um Ausländer oder Russen handelt. „Vorerst wurde nur eine Einheit der Touristenpolizei gebildet. Das ist der Grund dafür, dass sich ihre Uniform nicht von der herkömmlichen Polizeiuniform unterscheidet“, erklärte ein Vertreter der Pressestelle. „In Zukunft werden wir jedoch die Einführung abweichender Dienstabzeichen in Erwägung ziehen.“
Bei der Moskauer Polizei glaubt man, dass Touristen, die sich in einer fremden Stadt verlaufen, meistens einen Polizisten um Hilfe bitten. Deshalb müsse ihnen ein Vertreter der Touristen-Polizei den jeweils richtigen Weg zeigen oder erklären können, was in der jeweiligen Situation zu tun ist. „Das Ausbildungsprogramm für Mitarbeiter der Touristen-Polizei umfasst nicht nur Fremdsprachenunterricht, sondern auch Kenntnisse der Geschichte der russischen Hauptstadt sowie der Kommunikation“, erklärt der Vertreter der Moskauer Polizei weiter. Derzeit nehmen 80 Polizisten an den Schulungen teil. Sie bekommen zweimal wöchentlich Englischunterricht in einer Moskauer Hochschule. Der Schwerpunkt liege auf Englisch, da es die Sprache der internationalen Kommunikation sei, meint die Moskauer Polizei. Die Schulung dauert insgesamt einen Monat.
Die Touristen-Polizei patrouilliert vorerst in 18 großen Fußgängerzonen der Stadt, unter anderem auf dem Arbat, in der Kamergerski-Gasse, auf dem Kusnezki most, der Nikolskaja Straße und auf dem Revolutionsplatz. Der Dienst wird in zwei Schichten geleistet: Von 8 bis 16 Uhr und von 16 bis 23 Uhr. „Sollte zwischen 23 und 8 Uhr etwas passieren, kann man sich an die
diensthabenden Abteilungen des russischen Innenministeriums in den einzelnen Stadtbezirken wenden oder unter 02 anrufen“, berichtete der Vertreter der Moskauer Polizei und fügte hinzu: „Wenn es nicht um schwere Verbrechen geht, können sich die Touristen auch an ein spezielles Callcenter wenden. Dieses ist unter den Nummern 8-800-220-00-02 oder 8-800-220-00-01 rund um die Uhr zu erreichen. Die Mitarbeiter können sich in verschiedenen Fremdsprachen mit den Anrufern verständigen.“
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