TORFL-Test: Ihr Nachweis, bitte!

Foto: Pressebild

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Ab Juli 2015 bietet die HTW Berlin eine neue Zertifikatsprüfung für Russisch als Fremdsprache an. Der TORFL-Test wurde auf der internationalen Messe für Sprachen und Kulturen EXPOLIGUA in Berlin vorgestellt.

Von 21. bis 22. November fand in den Räumlichkeiten des Russischen Hauses der Wissenschaft und Kultur in Berlin bereits zum 27. Mal die internationale Messe für Sprachen und Kulturen EXPOLINGUA Berlin statt. 165 Aussteller aus 29 Ländern, Angebote zu 53 Sprachen sowie 95 Vorträge über innovative Lehrmethoden, Sprachkurse sowie Sprachtests erfreuten die rund 12 000 Besucher unterschiedlichster Berufe und Herkunft, darunter viele Schüler, Studenten und Auszubildende. Brigitte Dreßler, Leiterin des Testzentrums TORFL an der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft, stellte die neue Zertifizierungsprüfung Russisch als Fremdsprache (TORFL) vor.

Für wen lohnt sich TORFL?

TORFL ist ein Akronym und steht für „Test of Russian as a Foreign Language“ (Test des Russischen als Fremdsprache). Wer Russisch nur für den Urlaub lernen möchte, braucht keinen besonderen Nachweis. Doch wenn es darum geht, an einer russischen Hochschule zu studieren oder in Russland dauerhaft zu arbeiten, muss man seine Kenntnisse nachweisen können. Dafür ist dieses Zertifikat gedacht.

TORFL zählt zu den jüngeren Fremdsprachenzertifikaten Europas, es

besteht erst seit 1997. Die staatliche Kuban-Universität in Krasnodar ist für die Abnahme des Tests in Russland zuständig. Sie unterhält eine Partnerschaft mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Die HTW Berlin war bereits für ihre kontinuierliche akademische Zusammenarbeit mit russischen Kollegen etwa in dem Bereich der Museumskunde bekannt sowie für die Förderung der deutsch-russischen Bildung und Kultur im Berliner Bezirk Lichtenberg. Seit 2014 kooperiert die Hochschule mit der Kuban-Universität und darf seither jeden Juli die Prüfung auch in ihrem Sprachenzentrum in der Ostendstraße 25 in Berlin abnehmen.

Der Test stellt eine international anerkannte Vergleichsmöglichkeit für das Niveau und die Qualität der Beherrschung der russischen Sprache dar. Die Niveaustufen des Testsystems TORFL sind vergleichbar mit den Kompetenzstufen des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens sowie der Association of Language Testers in Europe. Auch die Struktur des Tests ist eher traditionell: Lexik und Grammatik, Lesen, Schreiben, Hören, monologisches und dialogisches Sprechen – in diesen fünf Teilen muss man seine entsprechenden Fertigkeiten unter Beweis stellen. Der Test Deutsch als Fremdsprache oder die Cambridge Certificates sind ähnlich aufgebaut. Keine Überraschungen also für erfahrene Sprachenlerner.

Meilensteine auf dem Weg nach Russland

Russisch als Fremdsprache gehört an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin zum traditionellen Bildungsangebot. Folgerichtig kann man an der Hochschule nicht nur die Sprachprüfung ablegen, sondern sich für diese auch entsprechend vorbereiten. Zuständig dafür ist das Sprachenzentrum der HTW. Birgit Dreßler, die hier als Dozentin und Sprachgruppenleiterin tätig ist, sagt, dass neben den allgemeinen Kursen das Modul Wirtschaftssprache sich einer besonderen Nachfrage durch die Studenten erfreue. Die Möglichkeit, sich einer Prüfung in verschiedenen Fachsprachen, beispielsweise in Technik, Politikwissenschaften, Journalistik oder Philologie, zu unterziehen, werde ebenfalls nicht selten in Anspruch genommen, erzählt die Dozentin.

Die Vorbereitung entspricht den Zertifizierungsstufen. Die Niveaustufe 1 ist die Zulassungsbedingung für ein Studium an russischen Hochschulen. 400 wertvolle akademische Stunden muss man investieren, damit ein Traum von einem Studienplatz an der Lomonossow-Universität oder am Staatlichen Moskauer Institut für Internationale Beziehungen wahr wird.

Die Zertifikatsstufe 2 befähigt zum Arbeiten im russischsprachigen Umfeld. Diese Stufe ist auch Voraussetzung, um den Abschluss an einer russischen Hochschule zu machen. Doch wer als Philologe, Übersetzer, Redakteur, Journalist oder Diplomat mit der Sprache von Tolstoi arbeiten möchte, braucht mehr als Stufe 2. Ein höheres, beinahe muttersprachliches Niveau ist hier gefragt – die Zertifikatsstufe 3.

Perfektion hat bekanntlich keine Grenzen, doch im Falle von TORFL stimmt das nicht ganz. Das Niveau 4 ist die letzte Zertifikatsstufe und gilt als Voraussetzung für den Erwerb eines Diploms oder Magisterabschlusses der russischen Philologie. Sie berechtigt dabei auch zur Ausübung aller Arten der Lehr- und Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der russischen Sprache. Aber wahrscheinlich kann jeder, der eine Fremdsprache auf diesem Niveau beherrscht, bestätigen: Luft nach oben gibt es immer.

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