Unterirdischer Benzinsee bedroht weltgrößtes Süßwasserreservoir Baikal in Sibirien

Ein großer unterirdischer Benzinsee bedroht seit Mitte der 1990er Jahre das weltgrößte Süßwasserreservoir Baikal.

Wie ein Mitarbeiter des Ressourcenministeriums der russischen Teilrepublik Burjatien mitteilte, suchen Fachleute jetzt nach einer Methode, den unterirdischen See mit etwa 18 000 Tonnen Benzin im Raum des in den Baikalsee mündenden Flusses Selenga zu beseitigen. Der Benzinsee befindet sich unweit der Siedlung Steklosawod am Rande der burjatischen Hauptstadt Ulan-Ude. Experten vermuten, dass

er durch ein Leck in einer oder einigen der vier Öldepots in Steklosawod entstanden war.

"Derzeit werden in der Selenga keine Ölprodukte nachgewiesen. Aber Burjatien ist eine seismisch aktive Region, in der täglich zwei bis drei mittelstarke Erdstöße registriert werden", sagte Ressourcenminister Bar Agajew. "Wenn sich die Erdkruste stärker verschiebt, gelangen alle 18 000 Tonnen Benzin in den Fluss", warnte er.

Wissenschaftler schlagen vor, eine Bohrung niederzubringen und das Benzin abzupumpen. Im August soll eine Expedition des Naturschutzministeriums Russlands zum Baikalsee reisen. Geplant ist eine Teilnahme von US-amerikanischen Umweltschützern, die bereits mit ähnlichen Problemen konfrontiert waren. Für das Programm zur Rettung des Baikalsees bewilligte der russische Fiskus 110 Millionen Rubel (2,63 Millionen Euro).

 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.

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