Anwalt: Offizielle Anklage gegen Snowden bleibt immer noch aus

Gegen den ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden sind laut seinem russischen Anwalt Anatoli Kutscherena immer noch keine offiziellen Anschuldigungen erhoben worden. „Edward hat keine offiziellen Anschuldigungen bekommen", sagte der Jurist am Donnerstag im TV-Sender Rossija24. „Nach dem heutigen Stand hat die Russische Föderation keinen offiziellen Antrag auf seine Überstellung erhalten."

„Für mich als Berufsjuristen ist dies völlig unverständlich", sagte Kutscherena. „Einerseits wird er verfolgt, und die Gefahr für ihn bleibt hoch, andererseits liegt das alles außerhalb des juristischen

Feldes. Man sagt uns: ‚Gibt ihn uns – und basta!' Wir antworten darauf: ‚Zwischen den Vereinigten Staaten und Russland gibt es kein Auslieferungsabkommen. Russland liefert ihn nicht aus.'"

Nach Ansicht des Anwalts hat Snowden keine Verbrechen begangen. „Seine Handlungen waren darauf gerichtet, die US-Bürger auf die Untaten der US-Regierung aufmerksam zu machen. Das, was Snowden gesagt hat, hätte der US-Präsident sagen müssen."

Kutscherena äußerte die Zuversicht, dass dem Beispiel seines Mandanten in Zukunft weitere Amerikaner folgen werden. „Solche Snowdens wird es schon in allernächster Zeit mehr geben", betonte er. Die jungen Leute, die in der amerikanischen Demokratie hochgezogen werden, würden die Lügen nicht akzeptieren, die von hohen Tribünen verbreitet werden, während die US-Geheimdienste die Bürger abhören und kontrollieren, so der Anwalt.

Snowden hatte am 1. August einjähriges Asyl in Russland bekommen.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.

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