Russische Anti-Drogenbehörde kann abgeschafft werden

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Russland kann künftig auf einen Sonderdienst, der sich mit dem Drogenhandel im Ausland beschäftigt, verzichten. Mit dieser Initiative ist das russische Finanzministerium am 15. Februar aufgetreten, um den staatlichen Haushalt zu entlasten, teilt die Wirtschaftszeitung Kommersant mit. 

Sparen wollen die Beamten vor allem durch den massiven Abbau von Arbeitsplätzen bei der Anti-Drogenbehörde (FSKN). Etwa ein Fünftel davon wird dann in die anderen Sicherheitskreise versetzt. Dabei reduziert sich die Anzahl der Angestellte von 34 auf  7,5 Tausend, so Kommersant.

Im Dezember meldete sich schon ein Duma-Abgeordneter Walerij Raschkin mit einer ähnlichen Initiative. FSKN sei seiner Meinung nach ihrer Hauptaufgabe nicht gerecht, denn sie habe die Anzahl der Drogenabhängigen in Russland nicht reduziert. "Im Gegenteil ist der Drogenumsatz von 2003 bis 2014 um 2,3 Mal gestiegen", so er. 

Die Anti-Drogenbehörde in Russland ist 2003 entstanden. Sie sollte sich ursprünglich mit dem Drogen-Handel im Ausland auseinandersetzen. Für den inneren Traffic war ein anderer Dienst zuständig, nämlich das Innenministerium Russlands. Letztlich haben sich die beiden Strukturen häufig überschneidet. Deshalb wird nun das Abschaffen der ersten diskutiert. Es wird darüber hinaus vorgeschlagen, die Kontrolle über Drogengeschäft an russischen Geheimdienst FSB, Zollwesen und Grenztruppen zu übergeben. 

Gegen die Auflösung des FSKN tritt nicht nur der Leiter des Dienstes Wiktor Iwanow, sondern auch eine ganze Reihe der Experten. Russland habe eine schlecht überwachende Grenze mit Afghanistan, meint der Mitgründer des regionalen Fonds "Stadt ohne Drogen" und geltender Bürgermeister von Jekaterinburg Ewgenij Roisman. Seit 2007 sind die Herstellungsvolumen vom Schlafmohn rasch gestiegen. Es wird weitere Verbreitung prognostiziert, die den Rekord von 8200 Tonnen gut aufstellen kann. "Sollte die Anti-Drogendienst abgeschafft werden, wird sich die Situation in Russland deutlich verschlechtern, und dann kommt der Drogen-Verkehr nach Europa", meint er.

 

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