30 Jahre nach Tschernobyl: Russen vertrauen Kernkraft wieder

Reuters
Eine Umfrage des WZIOM-Instituts belegt robuste Mehrheit für AKWs.

Von der Sicherheit russischer Atommeiler sind rund dreiviertel der Befragten überzeugt, wie aus der Umfrage des russischen Meinungsforschungsinstituts hervorgeht.

Das Verhältnis zur Atomenergie habe sich „innerhalb eines Vierteljahrhunderts grundlegend gewandelt“, heißt es im Institutsbericht. 1990 hätten sich 56 Prozent der Bürger gegen die Entwicklung der Atomkraft ausgesprochen. Nur 14 Prozent seien dafür gewesen. Heute würden 58 Prozent der Befragten die Weiterentwicklung der Atombranche befürworten – 28 Prozent lehnten dies ab.

Weit über die Hälfte der Umfrageteilnehmer – 64 Prozent – halten die Wiederholung einer mit Tschernobyl vergleichbaren Katastrophe für wenig wahrscheinlich.

Eine große Mehrheit der Russen ist indes um den Zustand der Umwelt besorgt. Die Verschmutzung der Gewässer beunruhigt 31 Prozent der Bürger. Die Verunreinigung der Atmosphäre fassen 27 Prozent mit Sorge auf. Die Gefahr radioaktiver Verseuchung sehen heute sechs Prozent der Russen als gegeben an – vor 26 Jahren waren es 30 Prozent.

Der Grad an Emotionalität gegenüber dem Thema gehe zurück, betont Julia Baskakowa, leitende Analystin beim WZIOM-Institut. „Die Mehrheit der Befragten unterstützt die Weiterentwicklung der Atomenergie ganz pragmatisch. Sie sind sich sicher, dass die Technologie weit vornageschritten ist“, erklärt die Expertin. 

Dossier: Zukunft der Atombranche nach Fukushima

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