Kunsthistoriker begeistert: Lenin-Porträt enthüllt Geheimnis

Bei der Restaurierung entdecken Experten ein Bild von Zar Nikolaus II.

Bei der Restaurierung entdecken Experten ein Bild von Zar Nikolaus II.

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Es ist ein Kuriosum: Bei Restaurierungsarbeiten an einem Lenin-Porträt entdecken Experten ein zweites Porträt auf der Rückseite. Es handelt sich um ein Bildnis Zar Nikolaus II. Der Fund gilt als einmalig.

Bei der Restaurierung eines Ganzkörperporträts von Wladimir Lenin, dem großen Revolutionär von 1917, haben Fachleute ein Porträt des Zaren Nikolaus II. entdeckt. 90 Jahre lang „versteckte“ sich der Zar auf der Rückseite des Gemäldes unter Schichten wasserlöslicher Farbe.

Die Entdeckung wurde von Restauratoren der Staatlichen Akademie für Kunst und Design „Stieglitz“ in Sankt Petersburg gemacht. Den Restaurierungsauftrag erhielt man vom Russischen Museum bereits im Jahr 2013. „Dieses große doppelseitige Porträt, das von zwei verschiedenen Künstlern in verschiedenen politischen Systemen gezeichnet wurde, ist historisch ein einzigartiges Phänomen“, ließ die Akademie gegenüber RBTH verlauten.

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Die Geschichte des Porträts begann im Jahr 1896, als Künstler Ilja Galkin, der die Zarenfamilie oft porträtierte, ein großes Ganzkörperporträt (280 mal 184 Zentimeter) von Zar Nikolaus II. schuf. In diesem Jahr fand seine Krönung statt. Das Gemälde wurde für die Versammlungshalle der Petrowski-Handelsschule der kaufmännischen Gesellschaft angefertigt.

Nach der Revolution von 1917 wurde die Villa in eine Regelschule umgewandelt. Sieben Jahre später, nach Lenins Tod, deckte der sowjetische Künstler Wladislaw Ismajlowitsch den Zaren mit mehreren Farbschichten ab und malte ein Porträt von Lenin auf die Rückseite des Gemäldes.

Lenin, der auf dem Straßenpflaster vor der Admiralität abgebildet ist, nahm denselben Platz in der Halle ein und verbrachte dort beinahe ein gesamtes Jahrhundert, ehe sich die Schulverwaltung entschied, das beschädigte Porträt restaurieren zu lassen.

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„Im unteren Bereich der Leinwand wurden viele Risse entdeckt. Das sind wohl Spuren der revolutionären Ereignisse. Die Radiographie der Leinwand ergab, dass die Köpfe von Lenin und Nikolaus praktisch übereinanderliegen", heißt es.

Die wiederhergestellten Werke der beiden Künstler werden am 30. November im Sankt Petersburger Museum der angewandten Kunst vorgestellt.

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