Schriftsteller Prilepin gründet Bataillon in Volksrepublik Donezk

Einer der bekanntesten Gegenwartsautoren will in der Ostukraine mitmischen.

Einer der bekanntesten Gegenwartsautoren will in der Ostukraine mitmischen.

Kirill Kukhmar/TASS
Sachar Prilepin, einer der bekanntesten russischen Gegenwartsautoren, ist als radikaler Verfechter der Unterstützung des Donbass durch Russland bekannt. Nun will er sich offenbar aktiv am Konflikt in der Ostukraine beteiligen.

Der russische Schriftsteller Sachar Prilepin hat einem Bericht der Zeitung „Komsomolskaja Prawda“ zufolge in der proklamierten Volksrepublik Donezk ein Bataillon gegründet. Er selbst will darin als „Politruk“ – eine Person, die für den moralischen Geist des Kollektivs verantwortlich ist – fungieren.

Sachar Prilepin, einer der in Deutschland bekanntesten russischsprachigen Autoren der Gegenwart, ist ein radikaler Verfechter der Unterstützung des Donbass durch Russland. Der Ukraine-Konflikt habe die russische Gesellschaft gespalten, kritisierte er. Mit provokanten Aussagen, dass beispielsweise Kiew eine russische Stadt oder Russen und Ukrainer ein Volk seien, das gerettet werden müsse, zog der Schriftsteller in der Vergangenheit immer wieder Aufmerksamkeit auf sich. 

Prilepin war in den vergangenen Jahren bereits als Berater des selbsterklärten Ministerpräsidenten der Volksrepublik Donezk aktiv. Der Schriftsteller organisierte zudem regelmäßig humanitäre Hilfslieferungen in den Donbass und verfasste Artikel und Bücher über den Ukraine-Konflikt. Nun also will Prilepin offenbar direkt an den militärischen Handlungen mitwirken. Kampferfahrungen hat der Autor bereits sammeln können – er war Polizist der russischen Sondereinheit „Omon“ und kämpfte in Tschetschenien.

Hinter seinem Bataillon stehe die „Sondereinheit der russischen Literatur“. Damit meint Prilepin Schriftsteller, die an Kriegen und bewaffneten Auseinandersetzungen teilgenommen haben. Die Liste an solchen Schriftstellern sei riesig und er sei nun ein Teil davon.

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