Russische Souvenirs: Abseits ausgetretener Pfade

Traditionelle russische Souvenirs sind auf der ganzen Welt bekannt. Die Bandbreite reicht von Erzeugnissen der volkstümlichen Handwerkskunst wie Holzschnitzereien aus Chochloma und Keramik aus Gschel bis hin zu Samowars und Matrjoschka-Puppen. Aber auch junge Künstler kreieren interessante Produkte, die von der russischen Geschichte, Natur, Kultur und Mode inspiriert sind. RBTH stellt einige von ihnen vor.

Jelena Kitajewa

Foto: Pressebild

Die Künstlerin Jelena Kitajewa ist eine Verfechterin und Nachahmerin der russischen Avantgarde. Zum 120. Geburtstag von Warwara Stepanowa, einer Pionierin der russischen Avantgarde und der Frau des legendären Malers Alexander Rodtschenko, brachte Kitajewa im Jahr 2014 die Porzellansammlung „Stepanow style" heraus. Dabei zeigte die russische Künstlerin viel Fantasie. Porzellanplastiken, sogenannten Puppenoiden, zog sie Sportkleidung an, um so die Vielseitigkeit Stepanowas zu unterstreichen, die in verschiedenen Genres arbeitete. Sie war sowohl für ihre Kollagen und Buch- und Magazingestaltungen als auch für Entwürfe von Kleidungsmodellen und das Prägen von Stoffen bekannt. Die hauptsächlich genutzten Farben der Sammlung, zu der Plastiken und Teller gehören, entsprechen jenen, die in Stepanowas Schaffensphase dominierten: Rot, Schwarz und Gelb.

 

Dmitrij Kolesnikow

Foto: Pressebild

Der Keramikmeister Dmitrij Kolesnikow gibt keine Interviews und zieht es vor, im Hintergrund zu bleiben. Eines seiner Werke ist jedoch sehr bekannt und erfreut sich großer Beliebtheit. Es handelt sich um eine Keramikbüste mit dem Namen „Putin", die den russischen Präsidenten Wladimir Putin zeigt und ein Verkaufshit in den Souvenirshops wurde. Anstelle der Augen besitzt sie kleine Öffnungen und kann so als Salz- oder Pfefferstreuer eingesetzt werden. Dem interessierten Käufer stehen weiße, rosa, himmelblaue, violette und grüne Versionen zur Auswahl.

 

Olga Nikitsch

Foto: Pressebild

2010 schuf die Textilkünstlerin Olga Nikitsch Tücher aus echter Seide mit dem Markennamen Olga Nikitsch, die sich seitdem großer Beliebtheit erfreuen. In den grellen, emotionsgeladenen Bildern, die von Hand auf den Stoff aufgetragen werden, kann man Motive russischer Sagen, östlicher Märchen, des Konstruktivismus und der Kaliko-Muster erkennen. Auf ironische Weise denkt Nikitsch die ideologischen Textilien der Sowjetzeit um und ruft Assoziationen mit der Epoche der großen Veränderungen hervor. Insbesondere die Tücher „Elektrifizierung", „Traktorfahrerin" und „Der Schuchow-Turm" sind dabei hervorzuheben. Eine Kollektion wurde von der Künstlerin speziell für das Staatliche Historische Museum angefertigt. Inspirieren ließ sie sich dabei von den Auszeichnungen des Vaterländischen Kriegs von 1812. Die Tücher haben eine klassische Größe von 90 mal 90 Zentimetern und werden in kleinen Auflagen hergestellt.

 

Rupor-Manufaktur

Foto: Pressebild

Die Rupor-Manufaktur in Moskau stellt „ideelles" Porzellan her. Besonders bekannt sind der Teller „Wer arbeitet, der isst", der das Design des sowjetischen Agitationsporzellans mit der Arbeitskarte eines Arbeiters verbindet, das Tablett „Sic Transit Gloria Mundi" mit Miniaturportraits russischer Politiker und Geschäftsleute, und die Plastiken von Fahnenträgern und Sportlern, die aussehen, als entstammten sie einer alten Aufnahme. Rupor ist im Kunst-Cluster der ehemaligen Krasnyj-Oktjabr-Schokoladenfabrik in Moskau ansässig und orientiert sich an Motiven der UdSSR-Keramik der 1920er- und 1930er-Jahre. Das Design der Teller wird von Schlüsselereignissen des heutigen Russlands inspiriert.

 

Olga Soldatowa

Foto: Pressebild

Als sie Anfang der 1990er-Jahre erstmals auf den Bühnen der russischen

Avantgarde-Mode erschien, wurde die Designerin Olga Soldatowa auf einen Schlag zu einem Symbol der Szene. Sie ist Architektin, Designerin und Künstlerin zugleich und bediente sich in ihren Arbeiten des roten Flugzeugs, magisches Symbol der Sowjetzeit, wie es auch auf den Mosaiken von Alexandr Dejneka auf den Gewölben der Moskauer Metrostation „Majakowskaja" zu finden ist. Soldatowa nutzte das Bild, um Accessoires aus Perlen und Filz herzustellen. Das Flugzeug, ebenso wie auch der Kreml-Stern, wurde zu einem erfolgreichen Markenzeichen, das die Filzarbeiten, Schreibunterlagen, Filzmäntel, Uschankas, Krawatten und Feldtaschen Soldatowas bis heute auszeichnen.

 

Wo man die Souvenirs kaufen kann:

shaltai-boltai.ru  novodel.net  rus-farfor.com

Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland

Diese Webseite benutzt Cookies. Mehr Informationen finden Sie hier! Weiterlesen!

OK!