Roter Platz wird zur literarischen Bühne

Auf dem Roten Platz bilden Pressspan-Buchstaben das Wort „Knigi“ (zu Deutsch: „Bücher“). Foto: RIA Novosti

Auf dem Roten Platz bilden Pressspan-Buchstaben das Wort „Knigi“ (zu Deutsch: „Bücher“). Foto: RIA Novosti

An diesem Wochenende verwandelt sich der Rote Platz in Moskau erstmals in eine Spielwiese der russischen Literatur. Verlage aus allen Teilen Russlands stellen ihre Programme vor, daneben wird viel Unterhaltung geboten. Im Fokus steht die bunte Welt des Kinderbuchs.

Der Rote Platz in Moskau verwandelt sich an diesem Wochenende erstmals in eine große Bühne für russische Literatur: Von Donnerstag bis Sonntag findet dort das Buchfestival Knigi Rossii („Bücher Russlands“) statt. Rund 300 Verlage aus allen Teilen Russlands stellen den Besuchern ihre Programme vor: von Belletristik über Sachbücher bis hin zu Schulbüchern. Die Veranstaltung ist Teil des Literaturjahres in Russland 2015/2016. 

Insgesamt umfasst die Festivalfläche über 23 000 Quadratmeter, vom Historischen Museum bis zum Lobnoje mesto. Sie ist in sieben Themenbereiche unterteilt, wovon den größten Teil des Platzes nach Literaturgenres getrennte Verkaufsstände einnehmen. Daneben gibt es eine Bühne, wo die Eröffnungs- und Abschlussfeier, Preisverleihungen, Lesungen und Treffen mit bekannten Schriftstellern stattfinden sowie Künstler und Bands auftreten.

Vier interaktive Zonen machen aus dem bedeutendsten Platz Russlands eine Spielwiese der Literatur, sie bestehen aus den Bereichen Belletristik, Kinderliteratur, Sachbuch und einer Bibliothek, die Besucher einlädt, Filme zu schauen, Autoren zu treffen oder sich einfach zu entspannen. Fachbesucher und Experten treffen sich im historischen Einkaufszentrum GUM, wo auch literarische Antiquariate untergebracht sind.

 

„Wir hätten das nicht für möglich gehalten“

In einer der interaktiven Zonen treffen die Besucher einen Autor. Foto: RIA Novosti

Große Aufmerksamkeit haben die Organisatoren der Kinderliteratur geschenkt. Gespräche mit Kinderbuchautoren, Buchpräsentationen und Preisverleihungen im Bereich der Kinderliteratur stehen auf dem Programm sowie kreative Werkstätten, Workshops und Diskussionen, die den Problemen des Verlagswesens, der Buchillustration, den wichtigsten Tendenzen der modernen Kinderliteratur und vielem anderen gewidmet sein werden.

Die Kosten für das Buchfestival belaufen sich auf rund 40 Millionen Rubel (660 000 Euro), wie Michail Seslawinskij, Leiter der Föderalen Agentur Rospetschat, auf der Pressekonferenz im Vorfeld der Veranstaltung erklärte. „Das Moskauer Festival Knigi Rossii ist ein beispielloses Ereignis. Es findet nicht nur auf dem Roten Platz statt, sondern auch teilweise im edlen Warenhaus GUM, wo einige Boutiquen eigens den Antiquaren Platz gemacht haben“, sagte er stolz. 

Auch Boutiquen im edlen Warenhaus GUM haben den Antiquaren Platz gemacht. Foto: Alexandra Guzeva

Niemand hätte das für möglich gehalten, als die Idee zu dem Festival entstanden sei, ergänzte Wladimir Grigorjew, stellvertretender Leiter von Rospetschat. „Wichtig ist, dass das Festival auch in Zukunft stattfindet und zwar am 6. Juni, dem Geburtstag von Puschkin“, kündigte er an. Es gebe bereits Hoffnung, dass das Festival im nächsten Jahr internationaler werde, so Grigorjew. 

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