Russischer Booker-Preis geht an Jungautor Alexander Snegirjow

Witali Jurtschak/RG
Am Donnerstag wurde der renommierte Russische Booker-Preis in Moskau verliehen.

Alexander Snegirjow hat mit seinem Roman „Wera“ den diesjährigen Russischen Booker-Preis für das beste russischsprachige Werk erhalten. Sein Buch erzählt die Geschichte der jungen Frau Wera, die mit drängendem Kinderwunsch auf der Suche nach ihrem Liebsten und doch letztlich nach sich selbst ist. Sie muss erkennen, dass der Traum von einer Familie nicht so einfach zu realisieren ist, wie sie glaubte.

„Viele denken, dieses Buch ist ein Roman über die Hoffnungslosigkeit, aber das stimmt nicht. Das Buch handelt gerade von der Liebe und dem Glauben. Nur wenn man den vollen Verlust von Freude und Leben überstanden hat, versteht man, was Freude und Leben tatsächlich bedeuten“, sagte Alexander Snegirjow bei der Preisverleihung. Literaturkritikerin und Jurymitglied Waleria Pustowaja sagte, der Roman „Wera“ lasse die nationalhistorische Epopöe, das große russische Buch, wieder aufleben. „Es ist provokativ modern geschrieben, erläutert aber die Wurzelerscheinungen“, hob sie hervor.

Der junge Autor wurde 1980 in Moskau geboren und erhielt 2009 den Debüt-Preis. Sein Roman „Erdöl-Venus“ („Neftjanaja Venera“, 2008) wurde für mehrere renommierte Literaturpreise nominiert. Snegirjows Werke wurden ins Englische, Deutsche und Schwedische übersetzt.

Auf der Shortlist des Russischen Booker-Preises standen des Weiteren die Romane „Bräutigam und Braut“ („Schenich i newesta“) von Alissa Ganijewa, „Wiegenlied“ („Kolybelnaja“) von Wladimir Danichnow, „Unter den Leuten“ („Sredi ljudei“) von Juri Pokrowski, „Überschwemmungszone“ („Sona satoplenija“) von Roman Sentschin und „Suleicha macht die Augen auf“ („Suleicha otkrywajet glasa“) von Gusel Jachina.

Preisträger Snegirjow erhält 1,5 Millionen Rubel (etwa 20 000 Euro), die Finalisten bekommen je 150 000 Rubel (etwa 2 000 Euro). Der Roman „Bräutigam und Braut“ von Alissa Ganijewa erhielt zudem einen Zuschuss für die Übersetzung ins Englische zur Verbreitung in Großbritannien. 

Der Russische Booker-Preis wird seit 1992 für den besten Roman in russischer Sprache verliehen, der im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde. Bisherige Preisträger waren unter anderem Bulat Okudschawa, Ljudmila Ulizkaja, Michail Jelisarow und Wladimir Scharow.

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