Eremitage-Museum will Palmyra mit Computerspiel aufbauen

Reuters
Syrische Stadt: Durch virtuelle Welten aus dem Ruin.

Kurz vor der Befreiung Palmyras vom IS durch die syrischen Regierungstruppen, sprach der Direktor des staatlichen Eremitage-Museums, Michail Piotrowskij, in einem Interview mit der Zeitung „Rossijskaja gaseta“ über das syrische Kulturerbe. Seit vergangenem Dezember unternimmt das Sankt Petersburger Museum anfängliche Schritte hin zu Rekonstruktion der syrischen Stadt Palmyra.

Michail Piotrowskij, Direktor des staatlichen Eremitage-Museums. Foto: TASSMichail Piotrowskij, Direktor des staatlichen Eremitage-Museums. Foto: TASS

„Im ersten Schritt müssen wir Palmyra virtuell aufbauen. Unsere Freiwilligen haben sich das Computerspiel ‚Palmyra-Markt‘ einfallen lassen. Bei uns in der Eremitage befindet sich der Zolltarif Palmyras – eine große Tafel mit griechischen und aramäischen Aufschriften. Die Geschichte dieser Reliquie kann in ein Spiel im antiken Palmyra transformiert werden – darüber, welche Karawanen durch die Stadt zogen, was wieviel kostete. Holografische Rekonstruktionen der Kulturschätze der Stadt dürfen nicht fehlen“, sagte der Direktor.

Im kommenden Mai starte in Petersburg das internationale Intermuseum-Festival, in dessen Rahmen die Eremitage eine ganze Ausstellungsetage Palmyra und dem Generalstabsgebäude widme: „Es ist nämlich so, dass der Bogen des Generalstabs genauso ist, wie der in Palmyra. Sankt Petersburg ist also nicht nur das inoffizielle Palmyra des Nordens, sondern hat auch architektonische Gemeinsamkeiten mit der syrischen Stadt. Und es ist selbstverständlich, dass sie aufgebaut werden muss, wie wir auch Puschkin und Zarskoe selo in gründlicher Rekonstruktion und Restauration wiederaufgebaut haben. Dies ist wichtig, nicht nur, um die Menschen in Syrien, sondern auf der ganzen Welt zu ermutigen“, sagte der Museumsdirektor der Rossijskaja Gaseta.

RBTH-Check

Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Sonntag das in Syrien verbliebene Truppenkontingent angewiesen, mit der Minenräumung in Palmyra zu beginnen, wie der Pressesprecher des Staatschefs, Dmitrij Peskow, mitgeteilt hat.

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