Der 16-jährige Alexei Romanow, geboren in Selenodolksk in der Republik Tatarstan, etwa 800 Kilometer östlich von Moskau, machte seine ersten musikalischen Schritte vor rund zwei Jahren. Alles begann, als er die klassischen Werke von Mozart, Vivaldi und anderen Komponisten kennenlernte und schließlich den Wunsch verspürte, ihre Musik selbst zu spielen.
In der Schule nahm sich eine Musiklehrerin des Jungen an, half ihm dabei, Melodien aus den Filmen Twilight und Titanic zu erlernen. Bei diesem mutigen Unterfangen unterstützten den Jugendlichen nicht nur Lehrer, sondern auch Bekannte.
„Besonders haben mir zwei gute Freundinnen geholfen. Sie haben mir das Einmaleins der Musik beigebracht und gezeigt, wie man Noten liest. Aber sie helfen mir auch jetzt noch: Sie schicken mir Partituren, die ich, wenn sie mir gefallen, auf meinen Merkzettel schreibe“, erzählt Alexei.
Alexei besucht das Internat Nr. 4 für Kinder mit gestörtem Stütz- und Bewegungsapparat in Kasan. Vor Kurzem wurde er von seinen Adoptiveltern Wladimir und Luisa Lewatschkow aufgenommen.
Die Adoptiveltern bemerkten schnell seine Neigung zur Kunst und schenkten ihm ein Keyboard. Alexei begann nach einiger Zeit, an Musikwettbewerben teilzunehmen – und sie zu gewinnen.
Foto: Arthur Levachkov
Nach einem Auftritt auf großer Bühne mit dem Kammerorchester La Primavera wurde er in eine Musikschule eingeladen. Der Hauptdirigent selbst bat ihn, in der Fernsehshow „Gäste von morgen“ aufzutreten, wo Alexei das Lied „River Flows in You“ des südkoreanischen Pianisten Li Ru Ma zum Besten gab. Nach dem Auftritt zog der junge Mann die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit und der Medien auf sich.
„Während des Konzerts mit dem Orchester hat es mich förmlich vor Aufregung geschüttelt. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, was damals genau geschehen ist. Aber ich konnte nichts machen: Ich ging raus, habe mich hingesetzt und zu spielen begonnen“, erinnert sich Alexei. „Meine Knie haben gezittert. Nach einiger Zeit merkte ich, dass alles funktioniert und dann floss die Melodie von selbst und ich konnte mich entspannen.“
Foto: Arthur Levachkov
Alexei wird stutzig, als wir ihm erzählen, dass sein Beispiel nicht nur andere junge Musiker inspirieren, sondern alle Menschen motivieren kann. „Zu mir persönlich kommt die Inspiration wie aus dem Nichts. Manchmal scheint es mir, dass es eine unsichtbare, unendliche seelische Quelle gibt, aus der ich Kraft schöpfen kann.“
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland
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