Dolce&Gabbana: „Wir lieben russische Frauen!“

Stefano Gabbana und Domenico Dolce schwärmen von den femininen Russinnen. Foto: Reuters

Stefano Gabbana und Domenico Dolce schwärmen von den femininen Russinnen. Foto: Reuters

Im ZUM, dem größten Luxuskaufhaus Moskaus, hat die Parfüm- und Kosmetik-Boutique von Dolce&Gabbana eröffnet. Domenico Dolce und Stefano Gabbana sprechen im Interview über die Weiblichkeit der russischen Frau.

Das ist nicht Ihre erste Reise nach Moskau. Haben Sie Veränderungen bemerkt?

Stefano Gabbana: Wir sind nach Moskau gekommen, um Frauen und ihre Schönheit zu zelebrieren – das ist für uns das Zentrum der Dolce&Gabbana-Welt. Russische Frauen lieben es, schön zu sein, und sie tun sehr viel für ihr Aussehen.

Domenico Dolce: Wir haben immer schon diese besondere Energie in Moskau bemerkt. Die Stadt selbst hat sich aber seit unserem letzten Besuch 2011 nicht sehr verändert.

Stefano Gabbana: Vielleicht sind es subtilere Veränderungen, eher in der Mentalität und Haltung der Leute.

Ich glaube, dass trotz aller Veränderungen die russischen Frauen noch immer zu den schönsten der Welt gehören. Wie verstehen Sie das Phänomen russischer Schönheit?

Domenico Dolce: Ich denke, das hat historische Gründe. Im Sozialismus konnte Schönheit sich nicht richtig entfalten, es gab nicht genug hochwertige Mode und Make-up. Schönheit, die so lange ein Schattendasein fristete, wurde erst wieder neu entdeckt. Gleichzeitig scheinen die Frauen im Westen weniger an ihrem Aussehen interessiert zu sein als früher. In unserer mediterranen Heimat arbeiten viele Frauen, haben gleichzeitig Kinder und putzen ihre Wohnungen – sie organisieren alles. Dabei verlieren sie aber das Feminine nicht. Italienische Frauen sind wie Anna Magnani oder Sophia Loren – sehr stark. Ich liebe auch russische Frauen für ihre Weiblichkeit. In dieser Hinsicht hat Russland sehr viel mit Italien und Sizilien gemein.

Wie gefällt Ihnen die Art, wie russische Frauen sich kleiden?

Domenico Dolce: Sie kleiden sich wunderbar! Das haben sie im Blut. Ich liebe es, wie sie ihre Beine kreuzen. Russinnen mit übereinander geschlagenen Beinen sehen so wahnsinnig elegant aus!

Und was ist mit den russischen Männern?

Stefano Gabbana: Modische Veränderungen sind für Männer allgemein schwieriger. Vor allem bei den Russen, die zu sowjetischen Zeiten mit Mode überhaupt nicht in Berührung gekommen sind. Heute aber haben sie modischere Kleidung für sich entdeckt.

In Russland kauft man immer mehr modische Kleidung und gibt dafür viel Geld aus. Welche Perspektiven sehen Sie auf dem russischen Luxusmarkt?

Domenico Dolce: Russland ist für Dolce&Gabbana seit Langem ein sehr spannender Markt. Wir sind glücklich, dass es in Russland so viele Frauen mit schönen Körpern gibt. Russische Schönheit bedeutet Eleganz, und zwar keine künstliche, sondern eine natürliche. Außerdem finden wir es wunderbar, dass russische Männer schöne Frauen lieben. Frauen sind für sie eine Art Ikonen, glaube ich. Ich mag ihre Einstellung. Sie ähnelt unserem mediterranen Lebensgefühl.

Was denken Sie über den „Style à la Russe"? Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, so etwas wie einen russischen Stil zu kreieren?

Stefano Gabbana: Italiener und Russen sind sich in ihrem tiefen Innern sehr ähnlich. Wir sehen daher keine Notwendigkeit, so etwas wie einen eigenen russischen Stil zu kreieren. Das würde wie eine Karikatur wirken, meinen Sie nicht? Das Beste ist, sich selbst treu zu bleiben, vor allem heute, da sich alles so schnell verändert, dass man seine Identität verlieren kann.

Domenico Dolce: Und wenn man sich italienische Traditionen und Bräuche ansieht, erkennt man so viele Gemeinsamkeiten mit Russland. Nehmen wir unsere letzten Kollektionen mit Mosaiken auf den Kleidern. Sie hätten aus einer russischen Kirche kommen können, aber sie waren aus Palermo. Und man konnte keinen Unterschied erkennen.

Stefano Gabbana: Auch für die nächste Winterkollektion haben wir uns von einer Märchenwelt inspirieren lassen, die eine universale Welt darstellt – gleichermaßen italienisch und russisch.

Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland

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