Das ideale Mittagsmahl à la Russe

Borschtsch, Pelmeni und drei Gläschen Wodka – das ist kein Klischee, sondern ein wahrer Schatz, der über den Charakter der Nation und die Seele des Volkes mehr erzählen kann als die Romane Tolstois und Dostojewskis zusammen.

Gastronomiehistoriker behaupten, dass die russische Küche ein einziges Gemisch aus fremden kulinarischen Traditionen sei – angefangen von osteuropäischen über kaukasische und chinesische bis hin zu nahöstlichen Spezialitäten. Dabei zeichnet gerade die Vielfalt den Charakter der russischen Kultur aus: Schon im Altertum lobten Reisende die Bewohner dieser Region dafür, wie schnell sie fremdländische Einflüsse aufnehmen und sie in ihre nationale Kultur einfließen lassen.

Der König der russischen Suppen

Beginnen wir mit der Suppe, die für das russische Mittagessen der 
obligatorische Auftakt ist. Unabhängig von der Preisklasse des Res-taurants sind in jeder Speisekarte stets mehrere Angebote in dieser 
Rubrik zu finden. Der Borschtsch ist ein nicht ganz so simples Gericht, dem die Rote Bete seine typische Farbe verleiht. Seine Geschichte ist exemplarisch für die geheimnisvolle russische Küche. So streiten sich gleich mehrere slawische Völker um seine ursprüngliche Herkunft: die Ukrainer, Russen und die Polen. Sogar die Finnen schreiben sich das Rezept zu. Und alle haben ein wenig recht: Dieses Gericht ist wahrscheinlich erstmals irgendwo in der Kiewer Rus oder deren Randgebieten aufgetaucht, zu einer Zeit, als es weder Polen noch die Ukraine oder Russland als Länder gab.

Pelmeni – Russische Ravioli

Kommen wir zur Hauptspeise. Hier hat der Autor sich für das in Russland wohl beliebteste Fleischgericht entschieden: die Pelmeni. Diese kamen aus China nach Russland, und zwar dank den finno-ugrischen Völkern, die auf dem Gebiet des heutigen Russlands lebten. In der Sprache der Komi bedeutet „Pel njan“ so viel wie „Brotohren“, 
denn die gekochten Pelmeni aus dünnem Teig mit Fleisch- oder Fischfüllung haben in etwa eine solche Form.
 
Worin besteht die nationale Besonderheit der Pelmeni?, werden sich nun die Italiener fragen, die zu Recht stolz auf ihre Ravioli sind. Das Entscheidende ist wohl ein kleiner, aber bedeutender Schritt bei der Zubereitung von Pelmeni sibirischer Art – das Einfrieren. Was in Jakutien bei minus 40 Grad ganz natürlich geschieht, geht auch wunderbar in der Tiefkühltruhe. Der Effekt: Die Füllung erhält gleichzeitig eine unvergleichliche Trockenheit und Saftigkeit. Ist das nicht fortschrittlich? Noch vor ein paar Jahrhunderten, als die Pelmeni Einzug in die russische Küche fanden, waren tiefgefrorene kochfertige Nahrungsmittel völlig unbekannt.

Geheimnisse des Wodkas

Wir haben das erste Rendezvous mit der russischen Küche. Und welcher besondere Anlass kommt in Russland ohne Wodka aus? Wir sollten natürlich Maß halten: ein Gläschen als Aperitif, ein Gläschen zur Mahlzeit und ein Gläschen als Digestif – mehr sollte es nicht sein. Der Herstellung des russischen Wodkas wurde bereits eine Vielzahl an Büchern gewidmet. Doch zwei Geheimnisse, die einem Ausländer oft unbekannt sind, sollten an dieser Stelle gelüftet werden.

Das erste Geheimnis: Selbst gebrannten Wodka gibt es nicht! Wodka ist ein Erzeugnis, das ausschließlich industriell, und zwar nur aus Kornsprit, gefertigt wird. Hochprozentige selbst gebrannte Getränke heißen in Russland Samogon und haben nicht sehr viel mit dem Wodka gemein.

Das zweite Geheimnis: Der beste Wodka muss nicht unbedingt auch der teuerste sein! Kenner wählen in der Regel etwas im mittleren Preissegment aus, meist unter den neuen Marken: Aus neuen Des-tillationskolonnen erhält man ein qualitativ hochwertigeres Produkt, denn ist die Marke erst einmal auf dem Markt, wird ein Großteil des Gewinns für die Werbung ausgegeben und nicht etwa für die Modernisierung der Fertigungslinie. Zum Wohl!
 
Regionale Spezialitäten aus Russland
 
Tulaer Prjanik\n\nDer Prjanik &ndash; eine Art Lebkuchen &ndash;, der aus dem neunten Jahrhundert stammt, ist eine der &auml;ltesten S&uuml;&szlig;igkeiten Russlands. Der ber&uuml;hmteste russische Prjanik ist der Tulaer Prjanik &ndash; in der Regel ein rechteckiger Lebkuchen mit einer F&uuml;llung aus Marmelade oder gezuckerter Kondensmilch, wie sie in der Stadt Tula hergestellt wird.\n<p><strong>Tulaer Prjanik</strong></p>\n\n<p>Der Prjanik &ndash; eine Art Lebkuchen &ndash;, der aus dem neunten Jahrhundert stammt, ist eine der &auml;ltesten S&uuml;&szlig;igkeiten Russlands. Der ber&uuml;hmteste russische Prjanik ist der Tulaer Prjanik &ndash; in der Regel ein rechteckiger Lebkuchen mit einer F&uuml;llung aus Marmelade oder gezuckerter Kondensmilch, wie sie in der Stadt Tula hergestellt wird.</p>\n
Tsch&auml;k-Tsch&auml;k\n\nTataren, Baschkiren, Kirgisen, Usbeken und Kasachen eint eins: Tsch&auml;k-Tsch&auml;k. Die Rezeptur ist relativ einfach: Mehl, Eier und Honig ergeben den Teig, aus dem kleine St&auml;bchen geformt werden. Diese werden in hei&szlig;em &Ouml;l oder Fett frittiert und mit einem hei&szlig;en Honigsirup &uuml;bergossen. Gegessen wird das s&uuml;&szlig;e Geb&auml;ck aus der Hand, dazu trinken Sie eine Tasse Tee oder Kaffee &ndash; himmlisch!\nLori<p><strong>Tsch&auml;k-Tsch&auml;k</strong></p>\n\n<p>Tataren, Baschkiren, Kirgisen, Usbeken und Kasachen eint eins: Tsch&auml;k-Tsch&auml;k. Die Rezeptur ist relativ einfach: Mehl, Eier und Honig ergeben den Teig, aus dem kleine St&auml;bchen geformt werden. Diese werden in hei&szlig;em &Ouml;l oder Fett frittiert und mit einem hei&szlig;en Honigsirup &uuml;bergossen. Gegessen wird das s&uuml;&szlig;e Geb&auml;ck aus der Hand, dazu trinken Sie eine Tasse Tee oder Kaffee &ndash; himmlisch!</p>\n
Honig aus der Region Altai\n\nDie Berggebiete des Altai sind eine wertvolle Quelle f&uuml;r die Honigproduktion. Da in der Region ein mildes Klima herrscht und es keine gro&szlig;en Industriezentren gibt, ist der Altai-Honig von besonders guter Qualit&auml;t. Er enth&auml;lt viele Vitamine, Mineralstoffe, Glukose und Fruktose. Das verbessert den Stoffwechsel und st&auml;rkt das Herz-Kreislauf-System.\nLori<p><strong>Honig aus der Region Altai</strong></p>\n\n<p>Die Berggebiete des Altai sind eine wertvolle Quelle f&uuml;r die Honigproduktion. Da in der Region ein mildes Klima herrscht und es keine gro&szlig;en Industriezentren gibt, ist der Altai-Honig von besonders guter Qualit&auml;t. Er enth&auml;lt viele Vitamine, Mineralstoffe, Glukose und Fruktose. Das verbessert den Stoffwechsel und st&auml;rkt das Herz-Kreislauf-System.</p>\n
 
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