Russische Sportstars in Rio: Julia Jefimowa, die kämpferische Schwimmerin

Jefimowa ist Brustschwimmerin über die Distanzen 50, 100 und 200 Meter. Ihr Sieg über 50 Meter bei der Weltmeisterschaft im Jahr 2009 war der erste für Russland auf dieser Ebene.

Jefimowa ist Brustschwimmerin über die Distanzen 50, 100 und 200 Meter. Ihr Sieg über 50 Meter bei der Weltmeisterschaft im Jahr 2009 war der erste für Russland auf dieser Ebene.

LegionMedia
Der russische Schwimmstar Julia Jefimowa darf dank eines Cas-Urteils doch an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilnehmen. Eine Silbermedaille hat sie sich bereits erkämpft – unter schwierigen Bedingungen.
Julia Jefimowa trat mit viel Gegenwind an, vor allem spürte sie den großen Unmut vonseiten der Zuschauer, die sie sogar ausbuhten. Kritik hagelte es für ihre Gesten und die Tatsache, dass sie zu den Spielen zugelassen wurde. „Ich verstehe diejenigen, die mir nicht gratuliert haben, weil die Medien andauernd Lügen über mich verbreitet haben“, sagte Jefimowa bitter. Doch von den Sportlern ist sie enttäuscht: „Ich verstehe meine ausländischen Kollegen nicht. Athleten müssen unpolitisch bleiben, doch sie glauben alles, was im Fernsehen erzählt wird. Ich habe immer gedacht, der Kalte Krieg sei vorbei. Warum wird er nun im Sport entfacht?“
Die russische Schwimmerin Julia Jefimowa ist einer der Sportstars, die bis zum Schluss auf eine Zulassung zu den Spielen in Rio warten mussten. Doch sie hatte Glück.
Die Bronzegewinnerin von London 2012, vierfache Weltmeisterin und dreifache Europameisterin stand kurz davor, wegen des Dopingskandals gesperrt zu werden. Im Januar 2014 wurde sie positiv auf ein Steroidhormon getestet und danach für anderthalb Jahre disqualifiziert.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC), das im Vorfeld der Spiele in Rio über die Zulassung der russischen Olympia-Mannschaft tagte, entschied aufgrund ihrer Doping-Vergangenheit gegen Jefimowa. Nur ihr Einspruch bei dem Internationalen Sportgerichtshof (Cas) drehte den Fall zu ihren Gunsten. Als Jefimowa über ihre Zulassung am Tag der Eröffnung der Spiele erfuhr, brach sie in Tränen aus.
Julia Jefimowa kam 1992 in Grosny zur Welt. Nach Ausbruch des ersten Tschetschenien-Krieges zog ihre Familie nach Wolgodonsk in die südrussische Oblast Rostow. Dort fing sie mit dem Sport an. Seit 2011 lebt und trainiert sie in den USA.
Seit 2013 ist Jefimowa immer wieder aufgrund zahlreicher Konflikte mit dem russischen Schwimmverband in Erscheinung getreten. So kritisierte sie die Finanzierung dieser Sportart in Russland und bestand darauf, in Speedo-Anzügen anzutreten, da sie mit diesem Ausrüster einen Vertrag hat. Sie erteilte damit dem offiziellen Ausrüster des russischen Teams eine Absage.
Im Finale über 100 Meter in Rio wurde sie Zweite – für die ehrgeizige Schwimmerin eine Enttäuschung. Doch sie hat alles gegeben: „Ich bin glücklich, hier zu sein. Es war für mich sehr schwierig, bei diesen Spielen zu schwimmen, vor allem heute. Sie können nicht glauben, was ich in den letzten Wochen durchgemacht habe. Heute habe ich das beste Ergebnis geliefert, zu dem ich imstande war“, sagte sie zu Journalisten.
Julia Jefimowa wird am Donnerstag über 200 Meter um Gold kämpfen. Das ist ihr Ziel.

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