Game of Thrones… auf der Bleistiftspitze

Трейлер HBO из грифелей художника Салавата Фидаи

Трейлер HBO из грифелей художника Салавата Фидаи

www.salavatfidai.com
Salawat Fidai hat einen leitenden Posten hingeschmissen und sich seinem längst vergessenen Hobby zugewandt. Seit diesem Entschluss hat sich sein Leben um 180 Grad gedreht. Selbst der TV-Sender HBO hat den Mann engagiert, um die siebte Staffel der Erfolgsserie Game of Thrones zu promoten.

 

 

Lange warten müssen die Fans nicht mehr: Am 17. Juli erscheint GoT7 auch in Russland – zeitgleich mit dem Serienstart in Deutschland. Das Interesse der russischen Fangemeinde wird durch einen ganz besonderen Trailer angeregt. Statt der bekannten Charaktere sind dort… Bleistiftfiguren zu sehen, die die Wappen der verfeindeten Königshäuser symbolisieren: Drache, Löwe, Rose, Wolf und Hirsch. Der US-Sender HBO hat sich vom russischen Künstler Salawat Fidai inspirieren lassen. Er hat die Charaktere der berühmten Sage aus Bleistiftminen geschnitzt.

Salavat Fidai / www.salavatfidai.comSalavat Fidai / www.salavatfidai.com

Salawat lebt und arbeitet in der baschkirischen Hauptstadt Ufa. Vor drei Jahren, Ende 2014 hat er angefangen, aus dem Graphit zu schnitzen. Dafür hat er seinen Posten als Vize-Vorstand eines großen Unternehmens aufgegeben – nach 20 Jahren erfolgreicher Karriere. „Ich hatte es einfach satt: Diese tägliche Routine, die täglichen Besprechungen. Ich hatte das Gefühl, dass ich degradiere und ein langweiliges Leben führe“, sagte Salawat RBTH.

The Hand Of The King / www.salavatfidai.comThe Hand Of The King / www.salavatfidai.com

Danach war Salawat fast ein ganzes Jahr auf der Suche nach sich selbst. Er reiste viel. Bis er eines Tages einen Schulfreund traf, der ihn an das längst vergessene Hobby erinnerte: Salawat wurde in einer Familie von Kunstlehrern geboren und hatte sogar eine Kunstschule besucht. Das erste, woran er sich nach der sehr langen Pause versuchte, waren Minikopien berühmter Gemälde. Die malte er auf Reiskörnern, Kürbiskernen und Streichholzschachteln. Ein solches Werk – die Sternennacht von Van Gogh – hat er dem Leiter des Amsterdamer Van-Gogh-Museums geschenkt.

The sword – Brienne of Tarth’s Oathkeeper. / www.salavatfidai.comThe sword – Brienne of Tarth’s Oathkeeper. / www.salavatfidai.com

Die ersten Helden, die der Künstler aus dem Graphit schnitzte, waren Batman und Darth Vader. Schon in der Schule hatte Salawat Figürchen aus Holz und Tafelkreide geschnitzt. So sattelte er sein einstiges Steckenpferd nach Jahren wieder.

The Dragon of House Targaryen. / www.salavatfidai.comThe Dragon of House Targaryen. / www.salavatfidai.com

Graphit ist sehr empfindlich, weshalb die Skulpturen schon im Entstehungsprozess zerbrechen können. „Das entmutigt mich aber nicht. Im Gegenteil, für mich ist das eine Anregung. Jede neue Skulptur ist meine eigene Herausforderung an mich selbst: Schaffe ich es diesmal wirklich?“ sagt Salawat.

The Titan of Braavos. / www.salavatfidai.comThe Titan of Braavos. / www.salavatfidai.com

Er arbeitet zwei, drei Mal die Woche, in den späten Abend- oder Nachtstunden. „Dieses Handwerk braucht Stille. Das Vibrieren der Wände oder des Bodens stören“, sagt der Bildhauer. „Wenn ich mit einem Graphitstift von 0,5 mm Durchmesser arbeite, spüre ich meinen Herzschlag in den Fingerkuppen. Manchmal muss ich den Atem einhalten und zwischen den Herzschlägen weitermachen, sonst kann die Figur kaputtgehen.“

White Walker. / www.salavatfidai.comWhite Walker. / www.salavatfidai.com

Bei seiner Arbeit nutzt Salawat einen handelsüblichen Cutter mit Wechselklingen. Und ein Mikroskop. Auch die Bleistifte, aus denen seine Skulpturen entstehen, sind ganz normal, ab zwei Millimeter Durchmesser und weniger. Kleber und Installation kommen nicht in Frage: Die Miniaturen entstehen aus einem Stück.

Direwolf of House Stark. / www.salavatfidai.comDirewolf of House Stark. / www.salavatfidai.com

Fans können die Entstehung der Minifiguren über Salawats Instagram-Account mitverfolgen. Einige seiner Video-Aufnahmen wurden über zehn Millionen Mal angeschaut. „Ich bin ein Cineast und liebe gute Filme. Ich verfolge die Trends, am häufigsten aber bekomme ich die Inspiration von meinen Kunden und Instagram-Followern“, sagt der Künstler. „Ich habe inzwischen so viele Ideen, die reichen noch mein ganzes Leben.“

 

 

Seit 2015 zählen auch europäische Firmen zu seinen Kunden. Für den italienischen Bleistifthersteller Perpetua hat er drei Mal Werbefiguren hergestellt. So entstand eine Figurenserie nach Star-Wars-Motiven und eine Sonderedition zu den Olympischen Spielen in Rio. Seit vergangenem Jahr arbeitet er auch mit Filmstudios zusammen: Er hat schon für „Die Insel der besonderen Kinder“, „Planet der Affen“ und „Kubo – Der tapfere Samurai“ geschnitzt. Am 22. April wird in Singapur eine Ausstellung seiner Arbeiten für „Game of Thrones“ eröffnet. Einige der Ausstellungsstücke sind heute schon in Salawats Instagram zu bestaunen. 

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