Die Unterwasserwelt einer Moskauer Jugendstilvilla

Medusen im Foyer und eine versteckte Hauskapelle – erfasst von einer Kamera.

Fedor Schechtel entwarf die faszinierende Jugendstilvilla für die Familie des jungen Industriellen Stepan Rjabuschinski. Zwischen 1900 und 1903 wurde sie erbaut.

Das zweistöckige Gebäude ist komplett asymmetrisch. Seine vier verschiedenen Fassaden sind großzügig mit Keramikfliesen und Mosaikfries verziert.

Vom originalen Interieur des Anwesens blieben nur Bruchstücke erhalten: In der frühen Sowjetzeit wurde es größtenteils zerstört, als staatliche Einrichtungen in die Villa zogen.

Wie eine Welle trägt der zentrale Treppenaufgang eine Laterne in Medusen-Form in den ersten Stock empor. Stuck-Dekor schmückt die Foyer-Decke: Schlangen, die sich um große Pflanzen winden, Salamander und Lilien, die das Kapitell der Säulen im zweiten Stockwerk einfassen. Im geheimen dritten Stockwerk brachte Schechtel eine Hauskapelle für die Rjabuschinskis unter – sie waren altorthodoxe Gläubige.

Nach der Revolution wurden das Volkskomitee für Auslandsangelegenheiten und später die Hauptverwaltung des Staatlichen Verlags in der Villa einquartiert. Die Dichter Sergej Jessenin und Wladimir Majakowski waren hier zu Gast. Als 1931 Maxim Gorki aus Italien in die Sowjetunion zurückkehrte, bezog er das ehemalige Rjabuschinski-Anwesen.

Heute dient die Villa als Gorkis Hausmuseum samt seiner Bibliothek und als Veranstaltungsort.

Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland

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