Russisches Handwerk: Die Schostowo-Malerei

Heute zählt die traditionsreiche Handwerkskunst offiziell zu den wertvollsten Kulturgütern Russlands und wird in den bedeutendsten Nationalmuseen ausgestellt.

Die Schostowo-Methode ist eine altrussische Handwerksart, Serviertabletts aus Metall zu bemalen. In ihrem Geburtsort Schostowo, 40 Kilometer von Moskau entfernt, blüht diese Kunst noch immer.

1825 begannen die lokalen Werkstätten, Serviertabletts aus Pappmaschee herzustellen, entwickelten jedoch schon bald eine neue Methode – die Metallschmiede. Drei Handwerker sind dabei in die Produktion einbezogen – ein Schmied, der das Serviertablett schmiedet und hämmert, ein Spachtler, der durch eine Beschichtung die Basis für das Bemalen schafft, und schließlich ein Maler. Nachdem das Serviertablett getrocknet ist, bedeckt der Spachtler es mit einem Lack.

Der Malereistil von Zhostowo ist außergewöhnlich in seinem freien, großzügigen und reichen Strich. Die Künstler arbeiten nie mit bestehenden Vorlagen. Die typischen Blumenmotive ähneln sich zwar, aber charakteristisch für den Kunststil ist vor allem die Vielfalt der gemischten Garten- und Wildblumen. „Schostowo hat einen ganz eigenen Stil entfaltet: einen Mix aus volkstümlichem, akademischem und professionellem Malen“, sagt Michael Lebedev, einer der bekanntesten Künstler aus Schostowo.

Im frühen 20. Jahrhundert geriet die Zhostowo-Kunstschule in Vergessenheit. Doch sie wurde während der Sowjetzeit durch die Einführung des Kunstunterrichts an lokalen Schulen erneut ins Leben gerufen. Von Generation zu Generation übertrug sich das Wissen dieses einzigartigen Kunststils. Heute zählt die traditionsreiche Handwerkskunst offiziell zu den wertvollsten Kulturgütern Russlands und wird in den bedeutendsten Nationalmuseen ausgestellt.

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