Seit fünf Jahrhunderten ist das traditionsreiche russische Brot – der Kalatsch – in aller Russen Munde. Für die einfachen Stadtmenschen war es das tägliche Brot, in den Zarenhäusern zierte es die Festtafeln.
Stets war der Kalatsch auch ein Zeichen der Wertschätzung und der Dankbarkeit. Bei den russischen Zaren gehörte es zum guten Ton, den Patriarchen und andere Geistliche mit dem schmackhaften Brotstück zu beschenken. Ein guter Hausherr durfte, wenn er einen Diener mit wichtigen Aufgaben betraute, den Kalatsch-Groschen – die andere Art des Trinkgelds – nicht vergessen.
Das berühmteste Kalatsch-Rezept stammt aus der altehrwürdigen Stadt Kolomna – rund 100 Kilometer südöstlich von Moskau. Dort betreiben waschechte Bäckermeister ein Backmuseum, wo sie die jahrhundertalte Brotmachertradition vor den Augen eines zahlreichen Publikums zum Leben erwecken.
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland