Andererseits sei Russland immer noch eine Konfliktpartei an der Seite Assads und kein Moderator, bemerkt Leonid Isajew. Russland fehlten die Kontakte zur syrischen Opposition, weswegen Moskau keine Möglichkeit habe, als effektiver Vermittler aufzutreten. Diese einseitige Beteiligung sei gefährlich: Sie untergrabe das Vertrauen der Opposition und erschwere Russlands friedensstiftende Mission.
Und die Nahost-Expertin Swjagelskaja betont: „Alle Konfliktparteien verhalten sich auf ihre Weise. Man kann nicht sagen, dass Russland und die USA ihre Partner gänzlich unter Kontrolle haben." Das mache es Russland und den USA schwer, eine Friedenslösung bilateral auszuhandeln. „Es gibt große Bereiche, in denen Russland und die USA nur wenig bewirken können", konstatiert Swjagelskaja.
„Die russisch-amerikanischen Vereinbarungen werden nur greifen, wenn die Genfer Vereinbarungen für Moskau und Washington wichtiger sind als die Verpflichtungen ihren Verbündeten gegenüber", ergänzt Isajew. „Ich denke, alle Seiten werden nach einer gewissen Pause an den Verhandlungstisch zurückkehren."