Trump und Putin telefonieren heute miteinander.
AFPDas für heute angekündigte Telefonat ist das erste Gespräch der beiden Präsidenten nach dem Amtsantritt Trumps. Zuletzt hatten beide am 9. November, unmittelbar nach dem Wahlsieg Trumps, miteinander geredet. Auf Einladung von RBTH diskutieren Experten die wichtigsten Fragen der internationalen Politik, zu denen sich die Präsidenten verständigen könnten – nicht unbedingt im Rahmen eines einzigen Gesprächs, aber in absehbarer Zeit.
Die Experten gehen davon aus, dass der gemeinsame Kampf gegen den Terrorismus in Syrien eines der Schlüsselthemen des Gesprächs zwischen Putin und Trump sein wird. Trump hat mehrfach seine Entschlossenheit zum Ausdruck gebracht, den IS im Irak und in Syrien zu bekämpfen, darunter in Zusammenarbeit mit Russland. Der Pressesprecher des Weißen Hauses Sean Spicer hat diese Position am 24. Januar bekräftigt.
Die Frage der Aufhebung der Sanktionen gegen Russland wird unter Donald Trump aktiv diskutiert: So schlug der US-Präsident bereits vor, sie mit der Atomwaffenabrüstung zu verbinden. In Russland hat man eine solche Kopplung eher skeptisch aufgenommen. Präsident Putins Pressesprecher Dmitri Peskow sagte, dass dies „wohl kaum möglich“ sei.
Die Aufrechterhaltung der strategischen Stabilität, darunter auf dem Gebiet der Atomrüstung sei ein weiteres Themen für Putin und Trump, nimmt Sergej Karaganow, Ehrenvorsitzender des Rats für Außen-und Verteidigungspolitik, an. Nach Meinung Karaganows sollten Russland und die USA zusammen mit den anderen Atommächten einen neuen Ansatz im Bereich der Atomsicherheit finden, „der sich nicht auf eine Kürzung oder Vergrößerung der Arsenale stützt, sondern auf der Bewahrung des globalen Status quo“.
Ein solcher Ansatz könne nach Meinung des Experten viel besser dazu beitragen, die Welt zu stabilisieren, als die Versuche, neue Abrüstungsverträge zu schließen, die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen die Beziehungen nur verschlechtern könnten – wie dies unter der Regierung Obama der Fall war.
Ein weiteres Problem, bei dem Russland und die USA unter Trump einen Kompromiss finden könnten, ist das Problem der russischen Bürger Viktor But und Konstantin Jaroschenko, die eine Haftstrafe in US-amerikanischen Gefängnissen verbüßen.
But geriet 2008 nach seiner Verhaftung in Bangkok ins Gefängnis – ihm wurde illegaler Waffenhandel vorgeworfen. Jaroschenko wurde 2010 in Liberia durch die Geheimdienste der USA wegen Drogenschmuggels festgenommen.
Russland hat mehrfach die Auslieferung seiner Bürger gefordert, bisher jedoch erfolglos. Andrej Sustschenzow ist der Auffassung, dass Trump, nachdem er die Situation mit Putin erläutert habe, die Russen durchaus in deren Heimat ausliefern könne – die Vollmachten des Präsidenten reichen dafür aus. „Eine Bewegung in diese Richtung gab es bereits unter Obama, und ich denke, dass Trumps Ansehen nicht leiden wird, wenn er diese Frage vorantreibt“, erklärt Sustschenzow.
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