Abramowitsch stellt Fußballförderung ein

Dank des von Abramowitsch geförderten Programms konnten in den vergangenen Jahren unzählige Fußballplätze in Russland gebaut werden.Foto: Reuters/Vostock Photo

Dank des von Abramowitsch geförderten Programms konnten in den vergangenen Jahren unzählige Fußballplätze in Russland gebaut werden.Foto: Reuters/Vostock Photo

Das von Abramowitsch geschaffene soziale Projekt zur Unterstützung des russischen Fußballs habe seine Aufgabe erfüllt. Dank ihm gebe es nun eine bessere Infrastruktur und neue Ausbildungszentren zur Vorbereitung talentierter Spieler.

Die Meldung, dass der Eigentümer des Londoner Fußballklubs Chelsea, Roman Abramowitsch, in Zukunft kein Geld mehr in russische Fußball-Projekte stecken werde, bestätigte am Dienstag der Vertreter der dem Unternehmer gehörenden Firma Millhouse, John Mann. „Das hängt mit seiner Stiftung Nationale Fußballakademie zusammen, die ihre Arbeit einstellt", teilte dieser mit.

„Diese Nachricht kann wohl kaum als Überraschung bezeichnet werden", erklärte der Vertreter des Vorstandes der Nationalen Fußballakademie, Sergej Kapkow. „Denn alle Aufgaben, die von der Nationalen Fußballakademie in Angriff genommen wurden, haben wir erfüllt. Es wurden die infrastrukturellen Grundlagen geschaffen und mithilfe holländischer Trainer wurde das Training optimiert. Und deshalb wird nunmehr keine Finanzierung mehr in einem solchen Volumen, wie sie in der Startphase erfolgte, benötigt."

Die Tätigkeit der Nationalen Fußballakademie hat den russischen Fußball weiter gebracht. Mit dem Geld der Stiftung gelang es, innerhalb nur weniger Jahre nahezu 130 Fußballfelder mit Kunstrasen einzurichten sowie verschiedene Ausbildungsprogramme für Kinder aufzulegen. Der Etat der Stiftung betrug ungefähr 20 Millionen Euro im Jahr. Insgesamt wurden von der Nationalen Fußballakademie zwischen 115 und 150 Millionen Euro ausgegeben.

 

Investitionen in Personal und Infrastruktur

Das bekannteste Projekt der Nationalen Fußballakademie wurde allerdings bereits im Jahr 2010 abgeschlossen, als der Holländer Guus Hiddink seinen Posten als Chef-Trainer der Nationalmannschaft Russlands verließ und sein Stab sowie das Trainerteam der russischen Jugendnationalmannschaft ausgewechselt wurden. Deren Gehälter wurden zuvor aus Mitteln der Nationalen Fußballakademie der Russischen Fußballunion in Form von Spenden bezahlt.

Unter dem Strich kostete die Unterstützung der beiden Nationalmannschaften die Nationale Fußballakademie jährlich mehr als 20 Millionen Euro. Inoffiziellen Angaben zufolge machte das Gehalt von Hiddink alleine sieben Millionen Euro aus. Nachdem jedoch die Leitung der Russischen Fußballunion von Sergej Fursenko übernommen worden war, kommt in erster Linie Gazprom für die Finanzierung der Organisation auf. Fursenko gab seinen Posten übrigens nach der EM 2012 ab.

Seitdem richtet sich das Hauptaugenmerk der Stiftung im Wesentlichen auf

zwei Projekte jenseits der Titelseiten: Den Bau von Fußballplätzen und die Unterstützung der Konopljow-Fußballakademie in Toljatti, die sich in den letzten Jahren zu einem der effektivsten Ausbildungszentren des Landes entwickelt hat. So wurde zum Beispiel der ZSKA-Mittelfeldspieler und russische Nationalspieler Alan Dsagojew in eben dieser Fußballakademie ausgebildet.

Roman Abramowitsch engagiert sich auch weiterhin für den Londoner Club FC Chelsea, in den er seit seiner Übernahme der Mannschaft 2003 geschätzte 764 Millionen Euro investierte. Von der Finanzierung der Vorbereitung auf die Fußballweltmeisterschaft 2018, die in Russland stattfinden wird, hat der Geschäftsmann nach Informationen des Forbes Magazine jedoch Abstand genommen.

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