Peinliche Verwechslungen: Die falsche Hymne für den Sieger

Einen der peinlichsten Zwischenfälle mussten die kasachischen Sportler erleben. 2012 ließ man in Kuwait die Phantasiehymne aus der Filmparodie „Borat“ abspielen.

Einen der peinlichsten Zwischenfälle mussten die kasachischen Sportler erleben. 2012 ließ man in Kuwait die Phantasiehymne aus der Filmparodie „Borat“ abspielen.

Kinopoisk.ru
Peinlich, peinlich: Mehrfach wurde bei aktuellen Sportwettkämpfen die falsche russische Hymne bei der Siegerehrung gespielt. Die rhythmischen Sportgymnastinnen mussten ebenso dem Patriotischen Lied zuhören wie der Ringer Roman Wlasow. Solche Verwechslungen sind bei weitem kein Einzelfall.

Bei der Weltmeisterschaft der rhythmischen Sportgymnastinnen in Stuttgart und der Ringer-Weltmeisterschaft in Las Vegas haben die Veranstalter die falsche russische Hymne gespielt. Am 7. September ertönte zur Siegerehrung des Ringers Roman Wlasow nicht etwa die aktuelle Hymne des Komponisten Alexander Alexandrow, sondern das Patriotische Lied von Michail Glinka. Das war die Hymne Russlands in den Jahren von 1990 bis 2000. Der Olympiasieger weigerte sich, das Podium zu verlassen, bevor nicht die richtige Hymne gespielt wurde.

Bei der WM der rhythmischen Sportgymnastinnen in Stuttgart erklang gleich zweimal Glinkas Komposition, als die Turnerin Margarita Mamun geehrt werden sollte. Schließlich sprangen die russischen Fans in der Halle ein und sangen das richtige Lied für Mamun. Das Publikum dankte für die Gesangseinlage mit stürmischem Beifall.

Immer wieder Glinka

Immer wieder kommt es beim Abspielen der Nationalhymnen zu Fehlern. Erst im Januar wurde bei der Eishockey-WM der Juniorinnen in Buffalo nach ihrem Triumph über die tschechische Mannschaft ebenfalls Glinkas Hymne gespielt. Eine Aufzeichnung der aktuellen Hymne war unauffindbar. Die Sportlerinnen sangen die richtige Hymne daher a capella.
 

Einen Monat später holte Denis Juskow Gold über 1500 Meter bei der Eisschnelllauf-WM im niederländischen Heerenveen und stellte einen neuen Weltrekord auf. Juskow wurde die Ehrung dafür gleich zweimal zuteil: Einmal mit dem Patriotischen Lied und einmal mit der aktuellen russischen Nationalhymne.

Lieber vom Band

Bei den Olympischen Spielen 2012 in London traten die Sportler der ungarischen Nationalmannschaft an die Veranstalter mit der Bitte heran, ihre Hymne nicht vom Symphonieorchester spielen zu lassen. Zu oft hätten sich die Musiker verspielt, die langsame und fließende Melodie sei in der Darbietung nicht umgesetzt worden. Das Olympische Komitee nahm die Beschwerde der Sportler an und ließ zu allen späteren Verleihungen eine Tonaufnahme abspielen.

Staatsaffären

Bei der Turn-WM 2014 in China wunderte sich der ukrainische Sportler Oleg Wernjajew über die Melodie „seiner“ Nationalhymne. Zu Recht, denn später stellte sich heraus, dass es die usbekische Hymne war.

Bei der Sambo-Junioren-EM 2015 in Serbien unterlief den Veranstaltern eine weitere Peinlichkeit: Die Siegerehrung des Aserbaidschaners Kamran Askerow wurde von der armenischen Hymne begleitet. Der Sportler ertrug diesen Fauxpas mit Würde, dennoch löste diese technische Panne beinahe einen internationalen Konflikt aus.

2013 wurde bei der Heim-Weltmeisterschaft in rhythmischer Sportgymnastik die Siegerehrung der ukrainischen Sportlerin Anna Risatdinowa von der russischen Hymne begleitet. Die Ukrainerin sang sogar die erste Strophe mit.


„Livin‘ la Vida Loca“ mit Ricky Martin

Einen der peinlichsten Zwischenfälle mussten die kasachischen Sportler erleben. 2012 ließen die lokalen Veranstalter in Kuwait beim Grand-Prix im Schießen statt der kasachischen Nationalhymne die Phantasiehymne aus der US-amerikanischen Filmparodie „Borat“ abspielen.

Eine nicht minder skurrile Situation entstand bei einem Skiwettbewerb im kasachischen Kustanai: Anstatt der Nationalhymne wurde Ricky Martins Lied „Livin‘ la Vida Loca“ zugeschaltet. Der Gouverneur der Region Kustanai und andere Teilnehmer der feierlichen Siegerehrung hielten bereits ihre rechte Hand ans Herz. Ricky Martin sang beinahe 20 Sekunden, ehe der Fehler bemerkt wurde.

Was macht Russlands rhythmische Sportgymnastinnen so erfolgreich?

Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland

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