Snowkiting bis Zorbing: Freizeitspaß bei Schnee und Frost

Der russische Winter lädt zu ungewöhnlichen Sportarten ein.

Der russische Winter lädt zu ungewöhnlichen Sportarten ein.

Lori / Legion-Media
Mit einem Segel über die Piste gleiten, den Baikalsee unter einer dicken Eisschicht erleben oder in einer Kugel den Schneehang hinunterstürzen – so manches Abenteuer bringt das Blut in Wallung.

Winterzorbing

Wer die Möglichkeiten seines Körpers ausloten will, sollte Zorbing ausprobieren. In einer transparenten Kugel einen Abhang hinunterzurollen kann man bei jedem Wetter. In Russland aber ist diese ein wenig verrückte Freizeitaktivität besonders im Winter populär. Wenn Schneeballschlachten, Schlittschuhlaufen oder Snowboardfahren Ihr Herz nicht mehr schneller schlagen lässt, dann ist das Rollen in einer gigantischen Kugel vielleicht genau das Richtige für Sie.

Zorbing wird im Winter in mehreren Moskauer Parks angeboten. Man kann sich auch zu zweit in dieses atemberaubende Abenteuer stürzen. Danach können die Zorber immerhin ihre Eindrücke teilen.

Zorbing-Top-Spot: Moskau, Zorbing-Strecke im Park Fili (Bolsсhaja Filevskaja ul., 22)

Snowkiting

Snowkiting, eine Wintervariante des Kitesailing, nahm seinen Anfang in den deutschen Alpen. Sie geht auf den Sportenthusiasten Dieter Strasilla zurück und ist inzwischen im russischen Flachland angekommen. In großen Städten, in der Wolga-Region und in Sibirien kann man die ersten Snowkiter antreffen. Besonders gerne treiben sie ihr Unwesen auf gefrorenen Wasserflächen. 

Die russische Snowkite-Meisterschaft findet jährlich in der Gegend von Toljatii (985 Kilometer südöstlich Moskaus) auf dem Stausee Kujbyschew, dem größten Stausee an der Wolga, statt. Die Amateursportler können frei zwischen unzähligen Kitezentren des Landes auswählen. Einige davon liegen sogar im Fernen Osten, Kaukasus und hinter dem Polarkreis.

Snowkite-Top-Spot: Festival Zhigmore an der Wolga, Toljatti, 23. bis 28. Februar 2016. 

Hundeschlittenfahren

Die sibirischen Ureinwohner beschäftigen sich seit jeher mit der Aufzucht der Rudeltiere. Nun muss man nicht unbedingt nach Tschukotka oder auf die Taimyrhalbinsel fahren, um die unberührten schneebedeckten Wälder gemeinsam mit den vierbeinigen Freunden zu bewundern. Heute bieten auch Zuchtvereine nahe Moskau Hundeschlittenfahrten an. Außer Huskys werden hier Tschukotka-Schlitten-Laikas und Alaskan-Malamutes aufgezogen. Interessieren Sie sich eher für Profi-Rennen, dann ist das große internationale Hundeschlittenrennen „Nördlicher Traum“ genau das Richtige für Sie. Das Rennen findet in diesem Jahr Ende Februar im Verwaltungsgebiet Kostroma (338 Kilometer nordöstlich von Moskau) statt.

Hundeschlitten-Top-Spot: 10. International North Hope Sled Dog Race 2016 Verwaltungsgebiet Kostroma 20. bis 24. Februar 2015

Eistauchen

Bunte Fische und Korallenriffe? Beim Eistauchen im klaren Baikalsee wird man die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt der tropischen Meere vermissen. Dennoch hat der wasserreichste Süßwassersee der Welt den Tauchern etwas Besonderes zu bieten: Die Taucher kommen im Winter hierher, um durch die klare Eisdecke nach oben zu blicken und die einzigartigen Lichtmuster zu bewundern.

Die Monate Februar und März eignen sich für einen Tauchgang in Sibirien besonders gut. Die Eisdecke ist dann dick und stabil genug, um mit dem Auto bis zur Mitte des Sees zu gelangen. Obwohl die Eisdecke über einen Meter dick sein kann, bleibt sie völlig klar. Diese Eindrücke könnte nur ein Treffen mit einer seltenen Baikalrobbe übertreffen.

Eistauchen-Top-Spot: Listwjanka, 70 Kilometer von Irkutsk entfernt (5 200 Kilometer östlich von Moskau)

Bandy

Das traditionelle Eishockeyspiel mit dem Puck ist in Russland als eine „ursprünglich kanadische“ Sportart bekannt. Bandy, eine weniger verbreitete Variante des Spiels, gilt dagegen als russischer Volkssport schlechthin. Die Spieler benutzen einen Schläger, der am Schlagende gebogen und abgeflacht ist, und einen Ball statt des Pucks. Das Spielfeld hat die Größe eines Fußballplatzes.

Gespielt wird in der Regel unter freiem Himmel, auch bei eisiger Kälte. Allerdings bevorzugen die Profis in der letzten Zeit doch die Hallen, womit sie dem Sport das Besondere nehmen, wie viele meinen. Fans aus den alten Zeiten erinnern sich zum Beispiel an die Weltmeisterschaft von 1999 in Archangelsk. Es herrschte Eiseskälte bei Temperaturen von minus 30 Grad Celsius. 

In Sibirien und dem Fernen Osten ist Bandy unter Amateursportlern besonders populär: In den Städten Krasnojarsk und Chabarowsk findet man zahlreiche Spielfelder, auf denen Eishockey mit einem Ball gespielt wird.

Bandy-Top-Spot: Erofey Arena, Chabarowsk.

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