Sotschi-Forum: Transbaikalien investiert in Gasexporte nach China

Die Region Transbaikalien hat mit der staatlichen Gesellschaft Gazprom einen ersten Vertrag abgeschlossen, in dem es um die Gasversorgung für China via Transit durch Transbaikalien geht. Welche weiteren russisch-chinesischen Projekte realisiert werden sollen, erzählte der Gouverneur der Region Konstantin Ilkowskij im Gespräch mit RBTH.

Bild: Natalja Michajlenko

Während des Internationalen Investitionsforums in Sotschi haben wir ein Abkommen mit Gazprom unterzeichnet. Für uns ist das sehr wichtig, weil die Region Transbaikalien fast der einzige Ort in Russland ist, an dem Gazprom praktisch gar nicht operiert – abgesehen von den kleinen Lieferungen komprimierten Erdgases für den Bedarf der Bevölkerung. Aber nach dieser Unterzeichnung können wir nun zu einem Teil des östlichen Gasprogramms werden.

Das östliche Gasprogramm ist ein Vorhaben, das in erster Linie der Gasförderung in fernöstlichen

Gebieten Russlands dienen soll. Zudem hat es den Export des Gases und den Bau von Transitpipelines im Osten Russlands sowie den Export des Gases in südostasiatische Länder, allen voran nach China, zum Ziel. Schließlich umfasst es die Lieferung von Gas nach Transbaikalien selbst.

Für die Region Transbaikalien ist im ersten Schritt die dritte Entwicklungsrichtung wichtig. Die Gasversorgung der Region bedeutet eine Verbesserung der Lebensqualität und fördert kleine und mittelgroße Geschäfte. Hierfür gibt es ein anschauliches Beispiel: Wenn ein Gebiet keinen Gasanschluss hat, dann liegt der Durchschnitt der Grundfläche für Wohnungen bei 40 bis 50 Quadratmeter. Gibt es Gasanschlüsse in dem Gebiet, liegt derselbe Wert bei 120 bis 130 Quadratmeter.

 

Handelspforte mit Ländern der Asiatisch-Pazifischen Region

Der Gouverneur der Region Transsibirien

Konstantin Ilkowskij. Foto: RBTH

Daneben ist eine Frage, die wir gerade mit Gazprom und der Regierung Russlands versuchen zu lösen, die, wie die Möglichkeit des Gasexports durch das Gebiet der Region Transbaikalien aussieht. Denn die Region hat eine der längsten Grenzen, im Osten zur Mongolei und China. Unsere Grenzen sind insgesamt 2 000 Kilometer lang, von denen 1 200 Kilometer die Grenze zu China ausmachen. Wir grenzen an nördliche Regionen Chinas – das sind die Gebiete, denen die Regierung der Volksrepublik hinsichtlich der Geschäftsentwicklung mehr Aufmerksamkeit schenkt. Wir wollen daher in genau diese Regionen Gas liefern.

In der Region Transbaikalien befindet sich der Sabajkalsk, der größte Grenzübergang Russlands nach China, sowohl für Straßen- als auch für Schienenfahrzeuge. Dort verkehren fast 65 Prozent des gesamten Güterverkehrs zwischen Südostasien, Russland und Europa. Eine Ergänzung mit einer Pipeline wäre meiner Ansicht nach absolut richtig.

In der Region Transbaikalien werden bereits mehrere Projekte unter Beteiligung Chinas realisiert. Eine der Investitionen ist der Bau der Zellulosefabrik von Asmarsk. Der erwartete Investitionsumfang beträgt 9,3 Milliarden Euro. China hat davon bereits über 300 Millionen Euro investiert. Die größte Besonderheit der Fabrik ist, dass sie in der Produktion Holzabfälle verarbeiten wird. Die Produktion soll exportiert werden. Die zweite Ausrichtung ist der Bau von Erz verarbeitenden Betrieben in Gebieten, die an China grenzen. Es geht um zwei Abbaugebiete: Das erste ist die Eisenerz-Fundstätte Beresowskoe und das zweite ist die Fundstätte „Nojon-Tologojskoje“. Hier wurde bereits eine Erzhütte gebaut, die in Betrieb ist.

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