Russlands Prüsident Wladimir Putin und Präsident der Türkei Recep Tayyip Erdoğan.
Getty Images/FotobankDer Preis der Gaspipeline Turkish Stream beträgt €11,4 Mrd. ohne MwSt., dabei ist der Preis für den ersten Strang €4,3 Mrd. Das gab am 10. August der erste Vertreter des Abteilungsleiters für die Projektleitung von Gazprom Alexej Serebrjakow bekannt, teilt RIA Novosti mit. Das Monopol legte die Ausgaben für den Turkish Stream zum ersten Mal, seitdem sie das von ihnen im Dezember 2014 eingestellte Projekt South Stream ersetzt haben, offiziell offen. Turkish Stream erwies sich als anderthalb Mal billiger als sein Vorgänger. Bei derselben Leistung von 63 Mrd. Kubikmetern wurden die Ausgaben für den South Stream auf 23,5 Mrd. Euro geschätzt.
Nach Meinungen von Analytikern ist die Preiseinschätzung für den Turkish Stream angemessen und die Firma könnte das Geld für das Projekt aufbringen. Doch all diese Zahlen sind noch virtuell: die Bauzeit ist schleierhaft, die endgültige Anzahl der Stränge nach wie vor unbekannt und die Verträge mit den Auftragnehmern nicht abgeschlossen.
„Viel hängt davon ab, wie die Anlage real vonstattengehen wird: wenn sie sich verzögert, wächst der Preis für das Projekt“, - gibt Maria Belowa von Vygon Consulting an. Sie vermutet auch, dass der Preis für die Rohre (circa €1 Mrd.), die vor einem Jahr für den ersten Strang eingekauft wurden (da noch South Stream), wahrscheinlich nicht in die gegenwärtige Einschätzung miteinbezogen ist. Walerij Nesterow von Sberbank Investment Research nimmt an, dass die Abgänge von Gazprom nach dem aufgelösten Vertrag mit Saipem (Auftragnehmer von South Stream) in den Preis für den ersten Strang miteingerechnet sind. „Die Firma wird dieses Projekt sogar ohne Projektfinanzierung durchziehen können, besonders in Anbetracht der Etappenartigkeit des Baus“, - sagt er.
Turkish Stream ist ein Gaspipeline-Projekt durch das Schwarze Meer zum europäischen Teil der Türkei und weiter zur Grenze mit Griechenland. Die Planung ist noch nicht abgeschlossen, die Länge des Meeresteils sollte um die 910 km betragen, der des Landteils auf türkischem Territorium – 180 km. Es wurden noch vier weitere Stränge mit je 15,75 Mrd. Kubikmeter Gasleistung pro Jahr geplant, der erste Strang ist für den Bedarf der Türkei bestimmt, die übrigen – für den Transit von Gas in die EU.
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