Gazprom steigt in die Weltraumindustrie ein

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Die Gazprom-Tochter GKS wird zukünftig Satelliten produzieren.

Die Gazprom Kosmitscheskije Sistemy (GKS), eine Tochtergesellschaft des russischen Gaskonzerns, will bis zum Jahr 2018 mit dem Bau von Satelliten für die Kommunikation und Erderkundung beginnen. Die Investitionen für das Projekt belaufen sich auf etwa 17 Milliarden Rubel (etwa 214 Millionen Euro), wie GKS-Vertreter Igor Kot der Wirtschaftszeitung RBC Daily sagte. Ein einzelner Satellit soll rund 131 Millionen Euro wert sein. Bis 2030 sollen 44 Satelliten im Gesamtwert von 5,8 Milliarden Euro gebaut werden, die teilweise für den Export bestimmt sind.

Gazprom Kosmitscheskije Sistemy wurde 1992 gegründet, ursprünglich zur Überwachung von Gaspipelines. Heute ist GKS der zweitgrößte Satellitenbetreiber Russlands und hält nach eigenen Angaben einen Marktanteil von rund 30 Prozent. Dem Unternehmen gehört das Satellitenverbindungsnetzwerk Jamal, das aus vier Geräten besteht. 

Für die Tochtergesellschaft von Gazprom ist die Eigenproduktion von Satelliten Neuland. Bisher kaufte GKS beim Unternehmen ISS Reschetnewa ein, das ein Monopol für die Produktion hält. Bereits Ende 2013 unterzeichnete GKS einen Vertrag zur Entwicklung des Satelliten Jamal-601 mit dem französischen Unternehmen Thales Alenia Space.

Den Einstieg in die Satellitenproduktion beschloss das Unternehmen, um die Kosten und Lieferzeiten zu verringern, sagte Kot. Das Unternehmen plane, durch eine Reduktion des Anteils von Komponenten aus dem Ausland die Kosten für die Satelliten um 30 Prozent niedriger zu halten als bei heute existierenden vergleichbaren Modellen sowie den Produktionszeitraum auf die Hälfte (24 bis 30 Monate) zu verkürzen, so Kot.  

Heute werden weltweit etwa 50 Kommunikations- und 30 Erderkundungssatelliten pro Jahr in Betrieb genommen. GKS strebt nach eigenen Angaben einen Anteil von fünf Prozent am Weltmarkt für Satelliten an. 

 

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