Moskauer Wirtschaftsforum: Russlands Industrieminister hofft auf deutsche Wirtschaft

Der Industrie- und Handelsminister Denis Manturov während des Besuch bei Siemens AG.

Der Industrie- und Handelsminister Denis Manturov während des Besuch bei Siemens AG.

Pressebild
Der russische Industrieminister Denis Manturov hat deutsche Unternehmer und Investoren zur aktiven Mitarbeit bei gemeinsamen Industrieprojekten aufgerufen.

Der Minister für Industrie und Handel der Russischen Föderation Denis Manturov bezeichnete Deutschland auf dem Moskauer Wirtschaftsforum am Montag in Berlin als einen ernsthaften und erprobten europäischen Partner. Er erklärte: „Unser Ziel ist es, nicht in der Strömung einer politischen Konjunktur zu schwimmen, die bekanntlich die Eigenschaft hat, sich schnell zu verändern. Unsere Aufgabe ist es, und ich bin sicher, auch die Aufgabe der deutschen Partner ist es, Industrieprojekte zu entwickeln und gemeinsam im Interesse beider Länder zu realisieren.“

Nach Ansicht des früheren Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit Wolfgang Clement hat das Verhältnis zwischen Russland und Deutschland sowie Europa gegenwärtig einen Tiefpunkt erreicht. „Wir befinden uns in sehr schwierigen Beziehungen, es sind ernsthafte Anstrengungen aller Seiten erforderlich, um die Situation zu korrigieren. Unter diesen Bedingungen ist es die große Frage, ob die Wirtschaft ihren Beitrag zur Überwindung dieser Krise leisten kann, trotz der vom Westen verhängten Sanktionen und der von Russland unternommenen Gegenmaßnahmen“, unterstrich Clement. 

Der Co-Vorsitzende des Moskauer Wirtschaftsforums Konstantin Babkin bezeichnete die Wirtschaft als die Basis der Politik. Er sagte: „Wir leben in einer schwierigen Zeit, in der die Politiker unserer Länder sich in der Sprache von Sanktionen unterhalten. Das alles beunruhigt die Bürger in Russland und in Deutschland, das alles wirkt sich auf unsere Wirtschaft aus, auf unsere Zukunft.“ Unter Hinweis auf die gegenwärtig errichtete künstliche Mauer zwischen West und Ost an der Grenze zwischen der Ukraine und Russland bezeichnete Babkin solche Mauern als kontraproduktiv in der modernen Welt. Die Unternehmer sollten deshalb auf ihre jeweiligen Politiker Einfluss nehmen, besser gemeinsame Interessen zu finden statt Mauern zu bauen.

Am Montag hatte die deutsch-russische Sektion des Moskauer Wirtschaftsforums ihre Arbeit mit einer Plenardiskussion „Russisch-deutsche Wirtschaftsbeziehungen: Gegenwart und Zukunft“ aufgenommen. Die Sitzung im Berliner Hotel Adlon Kempinski wurde in Kooperation mit dem Ostinstitut Wismar durchgeführt. Das vor fünf Jahren gegründete Wirtschaftsforum organisiert regelmäßig Expertendiskussionen zu aktuellen Fragen der deutsch-russischen Beziehungen.

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