Ukraine außen vor: Russland will Gasexport auf „Nord-Stream 2“ umstellen

Gazprom-Chef Aleksej Miller.

Gazprom-Chef Aleksej Miller.

Stanislav Krasilnikov/TASS
Der Gaspreis für europäische Kunden könnte um bis zu 20 Prozent sinken.

Der russische Gasgigant Gazprom beginnt mit den Vorbereitungen für einen Gasexport nach Europa über die Pipeline „Nord-Stream 2“. Die Lieferungen sollen um das Jahr 2030 beginnen. Die bestehenden Gasleitungen durch die Ukraine sollen im Gegenzug stillgelegt und abgebaut werden.

In den nächsten 15 Jahren soll der Gastransit über die Ukraine schrittweise auf rund ein Fünftel der bisherigen Transitmenge zurückgefahren werden. Das versprach Gazprom-Chef Aleksej Miller am Donnerstag auf dem Sankt Peterburger Wirtschaftsforum. 

Laut Miller soll der Transport des russischen Gases über die Pipeline in der Ostsee rund 20 Prozent günstiger werden als der Transit über die Ukraine. Im Zuge des Abbaus von Rohrleitungen wird das Liefervolumen durch die Ukraine auf zehn bis 15 Milliarden Kubikmeter pro Jahr gesenkt. Laut Zahlen des Unternehmens Rystad Energy nahm 2015 etwa die Hälfte der 125 Milliarden Kubikmeter russischen Gases, das nach Europa geliefert wurde, den Weg über die Ukraine.

Stattdessen soll nun die Pipeline „Nord-Stream 2“ ein Liefervolumen von 55 Milliarden Kubikmeter pro Jahr erreichen. Der Bau soll bis 2019 abgeschlossen sein. „Nord-Stream 2“ und die bereits aktive Pipeline „Nord-Stream“ sollen beide am gleichen Ziel enden. 

Der Bau der Pipeline „Nord-Stream 2“ sowie zusätzliche Infrastruktur in Europa werden es Gazprom mittelfristig ermöglichen, vollständig auf einen Transit von Gas durch die Ukraine zu verzichten.

Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland

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