Hohe Strafe: Behörde sieht Wettbewerbsverstöße von Google

Zuma / TASS
Zum ersten Mal wurde ein ausländisches Unternehmen in Russland wegen Wettbewerbsverstößen verurteilt. Google drohen nun hohe Strafzahlungen.

Der russische Antimonopoldienst FAS hat entschieden, dass Google mit seinem Geschäftsgebaren gegen das Gesetz zum Schutz des Wettbewerbs verstoßen hat. Dies berichtet die Zeitung „Kommersant“. 

Um Google Play installieren zu können, mussten die Hersteller von auf das Android-Betriebssystem aufbauenden Mobiltelefonen eine Reihe von Google-Diensten auf ihren Geräten installieren. Dies ging zum Teil auch auf Kosten analoger Apps des russischen Herstellers Yandex, der schließlich klagte. „Nun droht Google eine Strafe von bis zu 15 Prozent seiner im Jahr 2014 in Russland erwirtschafteten Umsätze“, teilte der Leiter der Abteilung von FAS für Informationstechnologien Wladimir Kudrjawzew mit.

Russland ist damit das erste Land, das gegen marktbeherrschende Google-Praktiken vorgeht. Zuvor hatte es bereits mehrere Präzedenzfälle bei ähnlichen Sachverhalten gegeben: Im Jahr 2009 zum Beispiel verpflichtete die Europäische Union den Softwarehersteller Microsoft, seinen europäischen Nutzern neben dem eigenen Produkt weitere Internetbrowser vorzuschlagen. Die Entscheidung hatten die Browseranbieter Google, Opera und Mozilla gemeinsam erstritten.

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