Russlands Sportminister: Neuer Leichtathletik-Dopingskandal betrifft Russland nicht

Russlands Sportminister Witali Mutko: "Wir haben all diese Jahre nach allgemeinen Regeln gespielt".

Russlands Sportminister Witali Mutko: "Wir haben all diese Jahre nach allgemeinen Regeln gespielt".

Sergej Gunejew/RIA Novosti
Der Sportminister Russlands Witali Mutko meint, dass es keine Grundlage gebe, Russland der systematischen Verletzung von Dopinggesetzen zu beschuldigen, was auf einem Film des deutschen Fersehsenders ARD beruhe.

Der Sportminister Russlands Witali Mutko meint, dass es keine Grundlage gebe, Russland der systematischen Verletzung von Dopinggesetzen zu beschuldigen, was auf einem Film des deutschen Fersehsenders ARD beruhe, der am 1. August gezeigt worden sei.
 
"Dieser Skandal betrifft Russland nicht, er betrifft das weltweite System der Leichtathletik, - so drückte Mutko in einem Interview mit der TASS seine Überzeugung aus. - Und mancher versucht [die Situation] so darzustellen, als ob wir in diesem System quasi die Hauptspieler wären. Aber wir haben all diese Jahre nach allgemeinen Regeln gespielt. Russland hat und wird denen gegenüber, die Dopingmittel nehmen, zu harten Maßnahmen greifen. Es gilt, die Situation ruhig aufzuklären, und sich nicht wegen der Ausstrahlung irgendeines Filmes in Maßlosigkeiten zu stürzen".
 
Im neuen Film der ARD wird bestätigt, dass die britische Zeitung "The Sunday Times" Zugang zu den Ergebnissen von 12 000 Blutanalysen von 5 000 Sportlern habe. Den Angaben der Zeitung zufolge, hätten die Sportler aller Länder, deren Dopingproben Misstrauen erregten, ein Drittel der Medaillen auf den Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften im Zeitraum zwischen 2001 und 2012 gewonnen.  Es wird erwähnt, dass mehr als 80% der Medaillen der russischen Mannschaft durch Sportler erkämpft worden seien, die unter Verdacht des Dopings stünden. Es handele sich um 146 Medaillen, darunter 55 goldene. Dabei seien 10 Medaillen durch unter Dopingverdacht stehende Sportler auf den Spielen 2012 in London erkämpft worden.
 
Sportminister Mutko verband das Erscheinen des Film mit dem Machtkampf im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen für die "International Association of Athletics Federations" (IAAF). "Es darf keine Anschuldigung aufgrund des Films gebildet werden, - sagte Mutko. - Irgendjemand hat irgendetwas unter dem Tisch mitbekommen, irgendjemand hat irgendetwas gesagt - das ist Unsinn. Im August sind die neuen Präsidentschaftswahlen - der übliche Kampf um die Macht ist im Gange".
 
Unterdessen drückte die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) Beunruhigung im Zusammenhang mit den Ereignissen aus, die von den ARD-Journalisten veröffentlicht worden sind. Die Information werde der unabhängigen Organisationskommission zur weiteren Untersuchung übergeben, steht in einer offiziellen Erklärung der Organisation (Zitat nach TASS - Anm. der Red.).
 
Anfang Dezember letzten Jahres zeigte die ARD die zwei ersten Folgen des Films über den systematischen Dopinggebrauch durch Leichtathleten aus Russland. Die Allrussische Föderation der Leichtathletik ihrerseits, machte dem ARD-Kanal und dem Autor des Films Hajo Seppelt eine Klage anhängig. Anhörungen des Gerichtsprozesses zu dieser Klage werden in russischen Gerichten stattfinden.

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