Und Action! Russische Kinomacher am Start. Foto: Proficinema
Filmproduktionen aus Russland werden in diesem Jahr auf mindestens zwei Festivals zu sehen sein: Das internationale Filmfestival in Rotterdam präsentiert Vladimir Kotts „Gromozeka“, und die Berlinale Alexander Mindadzes „An einem Samstag“. Auch in Cannes ist mit der Teilnahme eines russischen Films zu rechnen. „An einem Samstag“ ist eine subjektive Betrachtung der Katastrophe von Tschernobyl. Die russisch-deutsch-ukrainische Coproduktion setzte der rumänische Kameramann Oleg Mutu ins rechte Licht. Der Film muss sich gegen einen anderen Streifen aus Russland behaupten: „Die Zielscheibe“ von Alexander Seldowitsch läuft im Panorama. Dort wird auch Cyril Tuschis Dokumentation „Chodorkowski“ gezeigt, eine Langzeit-Doku über den prominentesten Häftling Russlands.
Russische Filme auf internationalen Festivals zu sehen
Ein weiterer russischer Film schaffte es nicht mehr zur Berlinale: „Der Heizer“ von Kultregisseur Alexej Balabanow, der bei der letzten Bärenverleihung mit einer Retrospektive gewürdigt wurde, feiert stattdessen Weltpremiere auf dem Filmfestival in Rotterdam. Unter den Rotterdamer Premieren ist auch „Gromozeka“ – eine rührende Geschichte über drei Schulfreunde, die sich nach langer Zeit bei einem Klassentreffen begegnen. Der Taxifahrer, der Arzt und der Milizionär spielen dann wieder in ihrer alten Schulband Gromozeka, wo ihre Wege im modernen Russland doch so verschieden sind. In Rotterdam debütiert auch Pawel Kostomarows Experimentalfilm „Ich liebe Dich“. Gute Chancen auf Cannes hat 2011 „Jelena“, der neue Film von Andrej Swjaginzew, dessen Regiedebüt „Die Rückkehr“ bei den Filmfestspielen in Venedig 2003 mit einem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde.
Das Interesse an russischen Filmen steigt merklich, und bemerkenswert ist, dass die meisten russischen Festivalteilnehmer ohne staatliche Förderung auskommen: „Jelena“, „Ich liebe Dich“ und „Am Samstag“ etwa stammen aus der Produktionsfirma AR des Regisseurs Alexander Rodnjanskij.
Dieser Artikel erschien zuerst in der russischen Tageszeitung Kommersant.
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