„Auf seine Nationalität stolz zu sein ist so, wie darauf stolz zu sein, dass man an einem Dienstag geboren wurde“, sagte der russische Cellist und Humanist Mstislaw Rostropowitsch an Schoppenhauer anknüpfend. Diese Aussage war typisch für Russland. Doch nach jüngsten Umfragen sind 60 Prozent der Befragten für ein „Russland den Russen“. Die nationale Frage spitzt sich zu. Der Anschlag in Moskau - und nicht im Kaukasus – legt Zeugnis davon ab.
Es prallten aber keine Ideologien oder Kulturen aufeinander, sondern Menschen, die mit ihrer sozialen und finanziellen Lage unzufrieden sind: Die Ursachen der aufgestauten Xenophobie sind nicht ethnischer Natur, sie sind sozial-ökonomisch bedingt und bedürfen einer systematischen Lösung. Bei aller Härte gegenüber radikalen Gruppierungen müssen Mitgefühl und Toleranz immer an erster Stelle stehen: Sie sind die Grundlage für jedwede Ethik und Moral.
Michail Schwydkoj ist der Vertreter des Präsidenten
für kulturelle Zusammenarbeit.
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland
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