Weil Breivik das
Gerichtsverfahren als Plattform für seine rechtsradikalen Ideen nutzen
will, beschloss der Richter, die Öffentlichkeit auszuschließen.
Wie
Breivik während seines Verhörs sagte, hatte er ein Attentat auf die
frühere norwegische Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland auf der
Insel Utoya geplant. Zwischen 1981 und 1996 stand sie dreimal an der
Spitze der norwegischen Regierung, als die Arbeiterpartei die
Regierungsmehrheit hatte. Brundtland hatte die Insel jedoch vor Breiviks
Ankunft verlassen.
In seinem kurz vor den Anschlägen ins Netz
gestellten Manifest erklärt der norwegische Fanatiker Angela Merkel,
Nicolas Sarkozy und José Manuel Barroso zu Personen, die es zu bekämpfen
gilt.
Der christliche Fundamentalist sei von den üblichen
Parteien enttäuscht, selbst von jenen, die den Sprung ins Parlament
wegen ihrer Parolen gegen die Einwanderung geschafft haben. In Norwegen
mit seinen 4,8 Millionen Einwohnern ist die Zahl der Einwanderer
zwischen 1995 und 2005 auf fast 500.000 gestiegen.
Der Massaker
in Norwegen ist ebenfalls ein Alarmsignal für London. Nach einigen
Angaben hatte sich Brevik in London mit Rechtsradikalen getroffen.
Brevik
bezeichnet sich als Tempelritter und betont in seinem Manifest, dass es
in Europa etwa 80 Tempelritter gibt, die seinem Beispiel folgen wollen.
Brevik soll die Organisation, einen Tempelorden, 2002 in London
gegründet haben. An dem Treffen sollen sieben Gesinnungsgenossen aus
Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, den Niederlanden
und Russland teilgenommen haben.
In seinem Manifest erwähnt
Breivik auch Russland. Putin scheint ihm ein fairer und entschlossener
Führer zu sein, der Respekt verdient. Norwegen müsse eine Jugendbewegung
haben wie die kremltreue Organisation Naschi (die Unsrigen) haben.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland
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