Romantisch verklärt die Abendstimmung die historisierenden Fischdorf-Häuser in Kaliningrad. Foto: Privat
Nichts am Kaliningrader Fischdorf ist ein Original. Es handelt sich um historisierende Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Königsberger Fischmarktes. 2005 wurde der erste Bauabschnitt rings um den (Möchtegern)Leuchtturm eingeweiht, inzwischen sind weitere Teile dazu gekommen mit einem Hotel, das „Kaiserhof“ heißt und einem Restaurant namens „Hofburg“. Beide Namen lesen sich eigenartig in kyrillischer Schrift und sind gewiss kein Zufall. Der Widerstreit zwischen deutscher Historie und russischer Moderne ist allerorten zu spüren und wird seinen Höhepunkt vielleicht in der Ausgestaltung der Domkirche finden. Er äußert sich unter anderem in der Auseinandersetzung um den Namen der Stadt, die 1946 nach dem sowjetischen Politiker Michail Iwanowitsch Kalinin (Quelle: Wikipedia) benannt wurde. Versuche der Rückbenennung nach dem Zerfall der Sowjetunion sind gescheitert, gern wird hier aber der die Verkürzung „Koenig“ als Synonym für den Namen der Stadt genutzt.
Das Hotel “Schiperskaja” (Skipper) befindet sich in einem der “Fachwerkhäuser” des Fischdorfs und ist ganz sicher ein überdurchschnittlich gutes Hotel. Die Übernachtung samt Frühstück im ersten Stock des “Leuchtturms” kostet pro Nacht 2700 Rubel. Das entspricht reichlich 65 Euro. Dafür darf das Motorrad gleich am Eingang auf einem nicht ganz typischen Parkplatz an der Kette liegen.
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