Dieser Tachostand war Anlass für eine kleine Feier am Straßenrand in Estland. Foto: Privat
Genau genommen sind es sogar etwa 2000 Kilometer mehr, aber die stehen nicht auf dem Tacho, weil 2009 auf der Fahrt von der Krim nach Odessa die Tachowelle gebrochen ist und auf der Rückfahrt vom Schwarzen Meer nach Dresden auf diese Anzeige deshalb verzichtet werden musste. Diese Gefahr droht dieses Mal nicht dank des Know Hows der Werkstatt des Vertrauens an der Glacisstraße…
Elchwurst und alkoholfreies Bier der Marke Baltika gab es anlässlich des Jubiläums auf freier Strecke. Das war nicht ganz ungefährlich, denn das Jubiläum musste direkt neben einer stark befahrenen Fernstraße gefeiert werden, gleich neben dem Fest am Straßenrand donnerten dauern Laster vorbei. Man kann sich aber eben nicht aussuchen, wann es so weit ist, dass die 50.000 auftaucht auf der Tachoanzeige. Es sei denn, man fährt im Kreis…
Manche Leser dieses Blogs mögen es nun belämmert, spleenig, irgendwie bescheuert finden, dass dieses Ereignis tatsächlich gefeiert wurde und auch die Yamaha Bier abbekam. Wer aber auch nur annähernd eine Vorstellung davon hat, was es bedeutet, 50.000 Kilometer mit einem Motorrad gefahren zu sein, kann das gut verstehen. Nur drei Personen durften sich die mittlerweile mehr als zehn Jahre alte Dragstar ausborgen. Sie alle haben sie mehr oder weniger freundlich behandelt, keine größeren Schäden hinterlassen und sind mit ihr rund 1500 der (original) rund 52.000 Kilometer gefahren. Gäbe es ein ebenerdiges Loft, in dem man in der Dresdner Neustadt wohnen könnte, käme sie ins Wohnzimmer…
Die Tour führte heute ins nordöstlichste Eck der Europäischen Union. Narva ist laut Wikipedia die drittgrößte Stadt Estlands und wird überwiegend von Russen bewohnt. Rund 15 Kilometer nördlich vom Stadtzentrum befindet sich ein Urlaubsort, der Zonenrandgebiet ist, seit die EU zwischen Estland und Russland eine Außengrenze hat. Das ist dem Ort deutlich anzumerken, Bruchbuden, Ruinen, tote Häuser und Gärten finden sich allerorten. Mühsam hält sich der Ferienort am Leben und wer ein Mal das Spa-Hotel und Sanatorium gesehen hat, das als vorletzte Übernachtungsstätte vor St. Petersburg dient, wird froh sein, nie ein russisches Krankenhaus von Innen gesehen zu haben… Auch das Sanatorium ist nicht wirklich empfehlenswert – zu teuer und nur ein Lichtblick neben vielen Ruinen.
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