Foto: Roger Sedres/wfe.jse.co.za
In der ersten Stufe beabsichtigen die Mitglieder der Allianz, ein Cross-Listing der Derivate zu organisieren, was bedeutet, dass jede Börse Futers auf Aktienindizes seiner „Kollegen“ abschließen kann. Als Ziele dieser Allianz wurden die Erhöhung der Liquidität und die Akquisition internationaler Investoren für die sich entwickelnden Märkte genannt.
Nach Meinung von Experten ist diese Börsen-Allianz die Reaktion auf die Börsenfusionen in den USA und Europa. Es sei daran erinnert, dass momentan die London Stock Exchange und die Toronto Stock Exchange, die NYSE Euronext und die Deutsche Börse miteinander fusionieren. Die Asiatisch-pazifische Region hat den den Prozess der Mergers & Acquisitions erst begonnen: Partner für eine Vereinigung suchen zurzeit die Börsen von Hongkong und Singapur sowie zwei Börsen in Australien. Doch die Fusion von Handelsplätzen muss nicht unbedingt auf die Übernahme einer Struktur durch eine andere hinauslaufen – möglich ist auch die Variante einer Allianz, wie im Falle der BRICS-Börsen, die durchaus auch lebensfähig sein kann. Letztendlich ist für die Marktteilnehmer das Wichtigste eine bequeme und einheitliche Infrastruktur. Doch hier werden von den BRICS-Börsen neue Schritte gefragt.
«Die Entscheidung zur Bildung einer Allianz an sich ist sehr positiv. Weil dies, zum Einen, die Internationalisierung der lokalen Märkte ermöglicht, und, zum Anderen, die Mitglieder der Allianz beabsichtigen, die nationalen Valuten aktiv zu nutzen, während der Dollar immer noch den Weltmarkt dominiert“, schätzt der Russland-Chef von Merrill Lynch Konstantin Korischtschenko ein. Bei der gegenwärtigen Struktur des internationalen Börsenhandels wird allerdings dieser erste Schritt — das Cross-Listing der Derivate — keinen ernsthaften Einfluss auf den Markt haben. «Die Sache ist die, dass zurzeit das wichtigste und komplizierteste Problem das Post-Trading ist, das heißt das Clearing und die Abrechnung zwischen den Teilnehmern. Wenn es der Allianz gelingt, so ein Clearing zu organisieren, bei dem die zentralen Handelspartner und Handelsorganisatoren ihre gegenseitigen Verrechnungen in den nationalen Valuten ohne Mittler-Valuta — Dollar oder Euro — vornehmen können, wäre dies wirklich ein wichtiger Schritt für die BRICS-Märkte“, erläuterte Korischtschenko.
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