Jens Böhlmann, Leiter Öffentlichkeitsarbeit der AHK
Der bilaterale Handel zwischen Deutschland und Russland steuert auf einen neuen Rekord zu. In den ersten acht Monaten dieses Jahres betrug die Handelsbilanz nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 47,7 Milliarden Euro. Die Einfuhren aus Russland betrugen 25,8 Milliarden Euro, die Exporte nach Russland 21,9 Milliarden Euro und stiegen damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 35 Prozent. Den größten Anteil am Ergebnis hatten Maschinen und Anlagen, KFZ und KFZ-Teile, Erzeugnisse der pharmazeutischen und chemischen Industrie, Nahrungs- und Genussmittel. Damit wächst die Erwartung bis Ende 2011 die magische Grenze von 70 Milliarden Euro erreichen zu können, was im Vergleich zum bisher erfolgreichsten Jahr 2008 eine Steigerung um 12 Milliarden Euro bedeuten würde. Deutschland festigt mit diesem Ergebnis den zweiten Platz in der Liste der größten Handelspartner Russlands.
In einer Ende Oktober dieses Jahres von der AHK durchgeführten Umfrage zur augenblicklichen und künftigen wirtschaftlichen Entwicklung gaben über 90 Prozent der Unternehmen an, im ersten Halbjahr 2011 ein deutliches Plus im Russlandgeschäft erzielt zu haben. Fast 30 Prozent der Unternehmen konnten ihren Umsatz um mehr als 100 Prozent steigern! Auch für das Gesamtjahr sehen fast zwei Drittel der Firmen eine gute oder sehr gute Geschäftsentwicklung. In den kommenden zwei Jahren erwarten knapp 45 Prozent weiterhin eine positive wirtschaftliche Entwicklung. „Aus diesen Zahlen spricht der Optimismus der deutschen Wirtschaft in Bezug auf den russischen Markt. Bislang gibt es keinerlei Hinweise auf eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in Russland“, so Michael Harms, Vorstandsvorsitzender der AHK.
Befragt nach den zu erwartenden Änderungen durch den bevorstehenden Wechsel im Präsidentenamt sind 70 Prozent der Unternehmen davon überzeugt, dass sich nichts Grundlegendes ändern wird.
Weniger optimistisch zeigen sich die Unternehmen mit Blick auf die erreichten Verbesserungen beim Investitionsklima. 85 Prozent der Unternehmen sehen keinen Fortschritt bei den Rahmenbedingungen für das Tagesgeschäft. Nur 15 Prozent geben an, in Teilbereichen Verbesserungen zu spüren. Dazu zählen u.a. die Bereiche Rechtssicherheit, Zollabwicklung, Mehrwertsteuerrückerstattung, Arbeit mit den regionalen Verwaltungen und steuerliche Vorteile beim Export hochtechnologischer Güter, z.B. Maschinen und Anlagen und bei die Finanzierungsstruktur.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf der Webseite der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer
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