Protestkundgebung im Zentrum Moskaus

Die Organisatoren der Kundgebung sprechen von etwa 40 000 Teilnehmern, während die Moskauer Polizei die Zahl von höchstens 25 000 nennt. Foto: AFP-EastNews

Die Organisatoren der Kundgebung sprechen von etwa 40 000 Teilnehmern, während die Moskauer Polizei die Zahl von höchstens 25 000 nennt. Foto: AFP-EastNews

Die Organisatoren der großen Protestkundgebung auf dem Bolotnaja-Platz im Zentrum Moskaus haben am Samstag die Annullierung der Resultate der jüngsten Parlamentswahl und die Freilassung aller "politischen Gefangenen" gefordert.

"Menschen, die sich auf dem Bolotnaja-Platz versammelt haben, protestieren nicht 'gegen etwas', sondern plädieren für ehrliche Wahlen, für Demokratie. Wir fordern eine unverzügliche Neuauszählung der Stimmen", sagte Ilja Ponomarjow von der Partei Gerechtes Russland.



Als "politische Gefangene" bezeichnen die Organisatoren Menschen, die während der früheren Protestaktionen in verschiedenen Stadtteilen Moskaus festgenommen worden waren. In der Kundgebung sprachen bislang Schriftsteller Boris Akunin, die Journalisten Oleg Kaschin und Leonid Parfjonow, die Chefin der St. Petersburger Abteilung von Gerechtes Russland, Oxana Dmitrijewa, und Oppositionspolitiker Boris Nemzow.



Die Teilnehmer forderten, den Wahlleiter Wladimir Tschurow "wegen Wahlfälschungen" abzusetzen und sogar vor Gericht zu bringen. Der Forderung nach Tschurows Entlassung schloss sich auch Gennadi Gudkow von Gerechtes Russland an. 



Die Organisatoren der Kundgebung sprechen von etwa 40 000 Teilnehmern, während die Moskauer Polizei die Zahl von höchstens 25 000 nennt.


Unterdessen weigern sich die Anhänger des Skandal-Autors Eduard Limonow, den Theaterplatz (einst Platz der Revolution) zu verlassen, wo die Kundgebung von den Behörden ausdrücklich verboten wurde. Sie wollten nicht zum Bolotnaja-Platz gehen. "Das ist unsere Position, und wir werden sie nicht ändern", sagte ein Anhänger und hoffte zugleich, dass die Polizei sie nicht auseinander treiben wird. Vor dem Karl-Marx-Denkmal gegenüber dem Bolschoi Theater stehen auch viele Journalisten. Die Polizei mischt sich vorerst nicht ein.



Vertreter der Oppositionsparteien und einfache Bürger protestieren gegen die ihrer Meinung nach gefälschten Resultate der jüngsten Parlamentswahl. Bei der Abstimmung am 4. Dezember erhielt die von Premier Wladimir Putin geführte Regierungspartei Geeintes Russland knapp 50 Prozent der Stimmen.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Ria Novosti.

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