Sergey Semak (Russland, links) gegen Lukas Podolski: Duell WM Qualifikation 2008. Foto: Legion-Media
Gemäß der Redaktion vorliegenden Informationen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Stürmer Lukas Podolski zum Moskauer Klub Lokomotiv wechseln wird. Das Interesse der „Eisenbahner“ an Podolski wurde bereits Anfang Januar bekannt, als deutsche Online-Medien mitteilten, dass die Moskauer sich mit einer entsprechenden Offerte an die Kölner gewandt hatten. Bisher hat Lokomotiv Moskau noch keinen offiziellen Kommentar abgegeben.
Gestern haben Informationsquellen von „Kommersant“ bestätigt, dass Podolski in Verhandlungen mit Lokomotiv Moskau stehe, wobei deren Verlauf als „äußerst positiv“ bewertet wurde. Der Transfer könne entweder im Sommer nach Beendigung der deutschen und russischen Meisterschaften stattfinden, oder aber bereits im Rahmen der Wintertransfers (diese laufen noch bis 31. Januar). Im Grunde hängt jetzt alles davon ab, wie schnell die Moskauer sich mit dem 1. FC Köln einigen können, bei dem Podolskis Vertrag bis 2013 läuft. Die Zeit drängt, denn außer Lokomotiv Moskau buhlen noch zahlreiche weitere große Klubs um Podolski, unter anderem FC Arsenal und AC Mailand, wie deutsche Medien mitteilen.
Sollte Lokomotiv Moskau tatsächlich den Kampf um Podolski gewinnen, wird eine äußerst hohe Ablöse fällig. Das bekannte Portal transfermarkt.de hat „Poldis“ aktuellen Wert auf rund 15 Mio. Euro geschätzt. Und, will man den Medien Glauben schenken, ist FC Arsenal bereit, diese Summe um das 1,5-Fache zu erhöhen. Dies käme in etwa an den Betrag heran, für den der russische Erstligist Anschi Machatschkala letzten Sommer den Kameruner Samuel Eto’o Inter Mailand abkaufte (die damalige Ablöse wurde auf 25 Mio. Euro geschätzt).
Solche Summen müssen nicht verwundern. Bereits seit vielen Jahren ist Lukas Podolski einer der erfolgreichsten Stürmer des Weltfußballs. Bereits seit Mitte des letzten Jahrzehnts spielt „Poldi“ in der deutschen Nationalmannschaft und ist daraus nicht mehr wegzudenken. Mit der Nationalelf bestritt er bereits 95 Spiele, in denen er 43 Tore schoss. Deutschlands dritter Platz an der WM 2010 in Südafrika ist nicht zuletzt Podolskis effizienter Spielweise zu verdanken.
Auch in der deutschen Meisterschaft bringt der Stürmer handfeste Resultate. Zur Zeit ist er mit 14 Toren an 17 Spielen der drittbeste Torstürmer. Dabei belegt der 1. FC Köln deutschlandweit nur den 11. Rang. Bundestrainer Löw hat übrigens schon die Meinung geäußert, Podolski würde es gut tun, ins Ausland in eine stärkere Mannschaft zu wechseln, um für die bevorstehende EM in Polen und der Ukraine fit zu werden.
Auch das Alter spielt bei der Preisbildung eine Rolle. Trotz seiner riesigen internationalen Erfahrung ist Podolski erst 26 Jahre alt, während beispielsweise Samuel Eto’o dieses Jahr schon 31 wird.
Dieser Beitrag erschien zuerst in der Tageszeitung Kommersant.
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