Moskau „buttert“

Masleniza: Tanzen bis die Füße brennen. Foto: RIA Novosti

Masleniza: Tanzen bis die Füße brennen. Foto: RIA Novosti

In Moskau hat die Masleniza, „Butterwoche“ begonnen. Vom 20. bis 26. Februar finden über 400 Veranstaltungen statt. Die Pfannkuchenbäcker haben alle Hände voll zu tun. Die traditionelle Speise während der Masleniza sind nämlich die russischen Pfannkuchen, die Bliny.

Die Masleniza stellt die Stadtverwaltung vor eine nicht leichte logistische Aufgabe. Allen Interessenten muss eine geeignete Fläche für ihre Aktionen angeboten werden. Über tausend Firmen und Vereine haben Anträge zur Durchführung von Veranstaltungen gestellt. Diese finden an rund 400 Orten in der ganzen Stadt statt. Seit Sonntag, 20. Februar, können die Moskauer an Wettbewerben im Pfannkuchenbacken und Volksliedersingen teilnehmen, Sportveranstaltungen und Folkloreprogramme besuchen oder selbst zum Eisschwimmen mit anschließendem Teetrinken antreten. Die Stadtverwaltung hat für das Fest etwa 20 Millionen Rubel genehmigt.

In diesem Jahr hat sich die Stadtverwaltung dazu entschieden, die Festlichkeiten von den verstopften Straßen in die Parks und auf die Plätze im Zentrum und in den Außenbezirken der Stadt zu verlegen. Die wichtigsten Orte der Feierlichkeiten sind der Gorki-Park und der Rote Platz, an denen vom 24. bis 26. Februar verschiedene Veranstaltungen stattfinden. Im Gorki-Park wird unter anderem ein Jahrmarkt mit Souvenirs, Spielzeugen und anderem Kunsthandwerk eröffnet. An der Puschkin-Promenade werden eine altrussische Siedlung und ein Kriegerlager nachgebaut. Die „Krieger“ wollen Workshops im Schmieden geben und natürlich Bliny verteilen.

Während der ganzen Woche wird allein im Stadtzentrum an über hundert Plätzen, von denen jeder sein eigenes Programm hat, gefeiert. So erwartet am Revolutionsplatz seit 20. Februar ein Folklore-Jahrmarkt kauflustige Besucher. Zum Abschluss am 26. Februar soll auf diesem Platz eine „Schlacht zwischen Winter und Frühling“ stattfinden, nach der ein riesiger Pfannkuchen, der gemäß vorchristlicher Tradition an eine Sonne erinnern soll, aufgegessen wird.

Laut Schätzungen werden an der diesjährigen Masleniza in Moskau rund zwei Millionen Menschen teilnehmen. Fünf Prozent sind Touristen, die eigens dafür anreisen, so Sergej Schpilko, Leiter des Komitees für Tourismus und Hotelwesen der Stadt Moskau.

Seit 2011 schaut die Moskauer Stadtverwaltung verstärkt nach Westeuropa, wo traditionelle Volksfeste, die oft eine ganze Woche dauern, schon seit langem als wichtige Ressource für den Tourismus genutzt werden. Seit neuestem kann man im Ausland spezielle Masleniza-Reisen nach Russland buchen, dank derer der Touristenstrom nach Moskau wachsen soll. „Zwar ist die Masleniza nach wie vor kein eigenständiges touristisches Ereignis, doch es wurden erhebliche Fortschritte in diesem Bereich gemacht“, erklärt Sergej Schpilko. „Würden wir die Masleniza schon seit zehn Jahren in den gleichen Dimensionen feiern wie heute, würde sie schon lange Touristen aus aller Welt anziehen“, so Schpilko weiter.

Zum großen Finale wird am 26. Februar um 20 Uhr im Gorki-Park die Masleniza symbolisch verbrannt. Die Masleniza wird dabei durch einen Feuervogel verkörpert, der vom Künstler Nikolaj Polisskij und dem Ingenieur Wladimir Streben konstruiert wurde. Der Feuervogel ist aus Stahl gefertigt und wiegt fast eine Tonne. Um ihn zu verbrennen, werden sechs Kubikmeter Brennholz benötigt.

Masleniza in Pskow.

Dieser Beitrag erchien zuerst bei der Nezawisimaja Gaseta.

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