Serbischer Präsident Boris Tadic und russischer Präsident Dmitri Medwedjew. Foto: kremlin.ru
„Damit der weitere Untergang von Serbien und seine weitere territoriale Spaltung verhindert werden, muss auf die Politik ‚Serbien im Westen' verzichtet werden", äußerte Vladislav Jovanovic, Ex-Außenminister der Bundesrepublik Jugoslawien, beim zweitägigen internationalen Forum „Russland und der Balkan: Vergangenheit und Perspektiven" in Belgrad.
Statt einer pro-europäischen „muss eine alternative Außenpolitik beschlossen werden, die sich in erster Linie auf die Länder stützt, die nie einen Krieg gegen Serbien geführt haben und nie gegen die Interessen (Serbiens) aufgetreten sind, die bestrebt waren, mit Serbien gleichberechtigt zu kooperieren, und die die Unabhängigkeit des Kosovo niemals anerkannt haben".
Der einflussreiche politische Analytiker George Vukadinovic verwies darauf, dass sich rund 40 Prozent der Serben gegen eine EU-Mitgliedschaft Serbiens äußern. Ihnen könne aber nichts außer der offiziellen Politik der Eurointegration angeboten werden. Es gebe keine Alternativvorschläge und „keine anderen Möglichkeiten, die Hand und Fuß hätten".
„Es wäre schön, wenn russische politische und wissenschaftliche Kreise eine Alternative für diesen europäischen Weg zeigen würden", betonte der Experte. Einen Mangel der russischen Außenpolitik sieht er darin, dass sich Moskau zu wichtigen regionalen Fragen wie etwa dem EU-Beitritt Serbiens, nicht sofort und eindeutig äußere.
Nach Ansicht des Politologen Dragomir Angelkovic vom Belgrader Zentrum für Entwicklung der internationalen Zusammenarbeit muss Serbien, das von der Regierung „in die EU und die Nato getrieben wird", die Rolle eines starken selbständigen Staates und eines ebenbürtigen Partners Russlands anstreben. Russland müsse seine Serbien-Politik intensivieren, um die dort von westlichen Ländern entfachte antirussische Propaganda zu neutralisieren.
„Viele Medien bringen ein negatives Russland-Bild", sagte er. „Dies ist für die serbisch-russischen Beziehungen nicht förderlich. Glücklicherweise bleibt Russland weiterhin ein Verbündeter Serbiens."
Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti
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