Der Entwurf des AKW im Gebiet Kaliningrad. Foto: atominfo.ru
Laut Sergej Bojarkin, dem Projektdirektor der russischen Atombehörde Rosatom, droht Deutschland durch seine Entscheidung, bis 2022 alle Atommeiler abzuschalten, ein Stromdefizit. Als Ausweg schlägt er vor, parallel zur Gaspipeline Nordstream ein Stromkabel durch die Ostsee zu ziehen.
„Nordstream löst zum Teil das Problem der Gasversorgung Deutschlands, aber das Land wird bald neue Schwierigkeiten bekommen", so Bojarkin. Aber Russland könnte Deutschland mit Atomstrom beliefern, den das Land selbst nicht mehr produzieren will.
Die in Deutschland seit neuestem verpönte Energie soll dann ausgerechnet aus dem Gebiet Kaliningrad kommen, dem ehemaligen Ostpreußen. Dort wird ein Kernkraftwerk gebaut, dessen erster Block 2016 ans Netz gehen soll.
Dies ist übrigens nicht die erste russische Offerte zur Zusammenarbeit im Elektroenergiebereich an Deutschland. Im November 2011 hatte der russische Energieminister Sergej Schmatko eine umfangreiche Zusammenarbeit bei der Finanzierung, dem Bau und dem Betrieb von Elektrizitätswerken vorgeschlagen.
In Deutschland gibt es allerdings viele Skeptiker hinsichtlich einer engeren Zusammenarbeit mit Russland im Energiesektor. Der Hauptkritikpunkt lautet, Deutschland gerate in immer größere Abhängigkeit von Russland und seinen Energie-Monopolisten wie z. B. Gazprom.
Dieser Artikel erschien zuerst bei Russland Aktuell.
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