Was sich die Wirtschaft vom Deutschlandjahr erwartet

Die in Deutschland für Russland produzierten Desiro-Züge: Ein Beispiel für eine erfolgreiche deutsch-russische Zusammenarbeit. Foto: ITAR-TASS

Die in Deutschland für Russland produzierten Desiro-Züge: Ein Beispiel für eine erfolgreiche deutsch-russische Zusammenarbeit. Foto: ITAR-TASS

Unter dem Motto „Deutschland und Russland – gemeinsam die Zukunft 
gestalten“ findet von Juni 2012 bis Juni 2013 ein Deutschlandjahr 
in Russland statt, das die Bundesrepublik mit ihrer international renommierten Kultur und einer leistungsfähigen und zukunftsorientierten Wirtschaft präsentiert.

Die deutsche Wirtschaft wird ihr Engagement insbesondere den urbanen Herausforderungen widmen und sich auf das Thema „Future Solutions“ konzentrieren: 

Zunehmende Herausforderungen durch Urbanisierung, Klima- und demografischen Wandel zwingen Metropolen dazu, ihre Infrastrukturen leistungsfähiger zu machen. Wichtige Elemente sind hier 
nachhaltige Lösungen für Gebäude, Energie- und Wasserversorgung, Verkehr, Sicherheit und Gesundheitswesen. Gefragt sind aber auch Lösungen sozialer Themen, wie die Folgen des demografischen Wandels oder soziale Transformationsprozesse durch Migration und Mobilität.

Gerade Russland steht hier vor enormen Herausforderungen, die nicht zuletzt dem innovativen deutschen Mittelstand neue Geschäftsfelder eröffnen. 


Geografische Schwerpunkte des Deutschlandjahres werden neben den beiden Zentren Moskau und Sankt Petersburg auch die aufstrebenden regionalen Wirtschaftszentren Jekaterinburg und Nowosibirsk sein. Darüber hinaus finden in ganz Russland Veranstaltungen statt, die sich an alle Bevölkerungsschichten richten. 

Das Deutschlandjahr wird Mitte Juni eröffnet. Kulturelle Höhepunkte sind dabei die Installation eines aus 1023 Puzzleteilen 
bestehenden Selbstporträts von Albrecht Dürer auf dem Roten Platz und die Eröffnung der groß angelegten Ausstellung „1000 Jahre Deutsche und Russen gemeinsam“ im Historischen Museum in Moskau. Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll die lange gemeinsame Geschichte beider Länder, die von enger Zusammenarbeit, aber immer wieder auch von Zerwürfnissen geprägt ist. Heute nennen Russen, wenn man sie nach dem wichtigsten ausländischen Partner fragt, an erster Stelle Deutschland – trotz zweier Weltkriege und eines Kalten Krieges, die die Beziehungen über Jahrzehnte belasteten.


Das im Juni mit deutscher Beteiligung anstehende St. Petersburg International Economic Forum, das zeitgleich beginnende Deutschlandjahr in Russland und das Russlandjahr in Deutschland sind gute Anlässe für vertiefte deutsch-russische Debatten und natürlich neue Freundschaften.


Prof. Dr. Rainer Lindner ist Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft.

Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland

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