Musik zum Anfassen

Flaschen als Musikinstrument. Foto: Wadim Kantor/The Moscow News

Flaschen als Musikinstrument. Foto: Wadim Kantor/The Moscow News

Die interaktive Ausstellung MobilesMusikMuseum mit eigenwilligen Musikinstrumenten des Düsseldorfer Künstlers Michael Bradke ist noch bis zum 24. Juli im Moskauer Zentrum für zeitgenössische Kultur „Garage“ zu sehen. Die beliebten Exponate kommen damit zum ersten Mal nach Russland.

Töpfe, Flaschen, Rohre, Metall, Glas, Blech – das sind die Materialien, aus denen die tönenden und klingenden Exponate des Düsseldorfer Künstlers Michael Bradke bestehen. Über dreißig Installationen brachte der Gründer des MobilenMusikMuseums im Rahmen des Deutschlandjahres in Russland zum ersten Mal nach Moskau.

„Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muss ich fort“, erklärt der studierte Musiker mit dem Lächeln eines Hollywoodstars und in Anspielung auf ein Lied von Hannes Wader seinen Lebensstil. Sein erfolgreiches Lebenswerk ist ein Museum ohne festen Standort. Ob Abu-Dhabi, Toulouse oder Mannheim -  Bradke und seine Flaschofone, Metallofone und Pumporgeln kann man auf der ganzen Welt antreffen. Er führt fast das Leben eines Popstars, nur sind seine Fans keine kreischenden Teenies, sondern eher modebewusste Eltern und ihre Kinder.

Bei der Eröffnung sah man dementsprechend gut gekleidete Vertreter

der Moskauer Society in dem weiß gestrichenen Pavillon verschwinden und lange nicht wieder herauskommen. „Geil!“, formulierte seine Begeisterung ein gepflegter, vierzigjähriger Unternehmer mit Glatze, Hornbrille und modischem Halstuch. Dabei hämmerte er wie hypnotisiert mit einem Schlagstab auf eine alte Mercedes-Radkappe.

Wie entsteht der Ton, wie funktioniert Akustik, wie spiele ich meinen Lieblingssong auf dem Flaschofon?  Auf solche und andere Fragen findet man in dieser Ausstellung durchaus Antworten. Dementsprechend hoch ist der Lärmpegel, denn die Exponate wecken Neugier und Faszination bei fast allen Besuchern.

„Wenn die Schau dann vier Wochen in einem Museum war, freuen sich natürlich alle wieder auf die Ruhe, die nach dem Abbau einkehrt“, lacht Bradke, während eine Kinderschar freudig auf allen Topfdeckeln gleichzeitig trommelt. „Dennoch haben mein mobiles Musik Museum bestimmt schon etwa eine Million Besucher an verschiedenen Orten gesehen“, sagt der Gründer stolz.

In Moskau ist die Ausstellung noch bis zum 24. Juli im Zentrum für zeitgenössische Kultur „Garage“ zu bestaunen, bevor die ungewöhnlichen Exponate  für kurze Zeit wieder in die Werkstatt in Düsseldorf zurückkehren. Dort werden sie für ihre nächste Reise um die Welt vorbereitet.

Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland

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